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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Quintus Smyrnaeus über Sinon und Laokoon #2 (192 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 05.01.2024 um 13:41 Uhr (Zitieren)
Quintus Smyrnaeus, Posthomerica XII 353-427:
Dem aber glaubten die einen im Heer, die anderen sagten,
er sei ein vielgewandter Betrüger; denen gefiel eben
der Rat des Laokoon. Denn er sprach Kluges
und sagte, dass es eine schreckliche List sei nach den Plänen der Achäer,
und trieb alle an, schnell zu verbrennen das Pferd,
das hölzerne Pferd, und herauszufinden, ob es etwas verberge.
Und nun hätten sie ihm gehorcht und wären dem Verderben entgangen,
wenn nicht Tritogeneia voll Groll in ihrem Gemüt
gegen ihn selbst und die Troer und die Stadt die ungeheure Erde
von unten erschüttert hätte unter den Füßen des Laokoon.
Den befiel sogleich Furcht, Zittern schwächte gänzlich die Glieder
des stolzen Mannes. Schwarze Nacht ergoss sich
um sein Haupt. Schrecklicher Schmerz fiel auf seine Lider,
es trübten sich unter den buschigen Brauen die Augen des Mannes.
Die Augäpfel, von schrecklichen Schmerzen gequält,
rasten hin und her von der Wurzel aus. Es rollten die Augen ringsum,
von innen gepeinigt. Schlimmes Leid kam
auch bis in die Hirnhaut und die Tiefe des Hirns.
Bald schienen seine Augen mit viel Blut
gemischt, bald wiederum unheilbar erblindend.
Oft tränten sie, wie wenn von einem rauen Felsen
aus den Bergen Wasser mit Schnee versetzt herabfließt.
Einem Rasenden glich er und sah alles doppelt, wobei er gar schrecklich
stöhnte. Und immer noch gab er den Troern Anweisungen
und kümmerte sich nicht um die Qual. Das edle Licht aber raubte ihm
die erhabene Göttin. Weiß standen unter den Lidern seine Augen
infolge des unheilvollen Blutens. Es stöhnte auf das Volk
aus Mitleid mit dem lieben Mann und aus Entsetzen, dass er sich
gegen die unsterbliche Ageleie [Ἀγελείη] (3) versündigte in seiner Unbesonnenheit.
Und zu schlimmem Verderben bog sich ihnen innen der Sinn,
weil sie den Leib des elenden Sinon geschändet hatten
mit der Hoffnung im Sinn, er werde die ganze Wahrheit sagen.
Deshalb führten sie ihn wohlgesonnen zur troischen Stadt,
wobei sie ihn freilich zu spät bemitleideten. Es versammelten sich nun alle
und warfen ein Seil schnell um das überaus große Pferd,
nachdem sie es oben festgebunden hatten, weil der edle Epeios (4)
unter den gewaltigen Füßen gutlaufende Holzbohlen angebracht hatte,
damit es den rüstigen Männern in die Stadt folge,
gezogen von der Troer Händen. [...]

(Quintus von Smyrna: Der Untergang Trojas. 2 Bde. Hrsg. v. Ursula Gärtner. Darmstadt 2010; Bd. 2, S. 144-149)

(3) Athene
(4) der Erfinder und Erbauer des hölzernen Pferdes
 
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