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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Wenn Alexander der Große Italien angegriffen hätte #2 (136 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 26.03.2024 um 14:11 Uhr (Zitieren)
Livius IX 17-19:
Fürwahr, hätte er gesagt, er habe es nicht mit Dareios zu tun, der einen Troß von Weibern und Eunuchen mit sich schleppte, der von Purpur und Gold umgeben und mit dem zeremoniellen Prunk seiner hohen Stellung belastet war; den habe er, mehr eine Beute als einen Feind [praedam verius quam hostem], ohne größere Verluste besiegt, indem er, was sich als richtig erwiese, nur den Mut hatte, den eitlen Schein zu verachten.

Ganz anders als Indien, durch das er mit einem trunkenen Schwarm wie nach einem Zechgelage zog [per quam temulento agmine comisabundus incessit], wäre ihm Italien vorgekommen, wenn er die Bergwälder Apuliens und die lukanischen Berge gesehen hätte und die frischen Spuren der Niederlage eines Mannes aus seinem Haus, wo sein Onkel Alexander, der König von Epirus, vor kurzem erst umgekommen war.

18. Und wir reden von dem Alexander, der noch nicht in seinem Glück versunken war, das niemand weniger vertragen konnte als er. Beurteilt man ihn aber nach der Haltung in seiner neuen Lage und seiner, um es so auszudrücken, neuen Natur, wie er sie als Sieger angenommen hatte, so hätte er bei seiner Ankunft in Italien mehr Ähnlichkeit mit Dareios gehabt als mit Alexander und ein Heer mitgebracht, das Makedonien vergessen hatte und schon dabei war, zu entarten und persische Sitten anzunehmen.

Es ist schmerzlich, bei einem so großen König die hochmütige Veränderung seiner Kleidung zu erwähnen und seine Forderung, sich bei Huldigungen zu Boden zu werfen, was den Makedonen selbst als Besiegten schwergefallen wäre, erst recht aber als Siegern schwerfiel, und die gräßlichen Hinrichtungen und die Ermordung von Freunden beim Wein und beim Mahl und das eitle Getue mit der erlogenen Abstammung. Was aber, wenn die Liebe zum Wein von Tag zu Tag heftiger geworden wäre? Und sein wilder und unbändiger Jähzorn ebenso? – Ich bringe hier nichts, was bei den Schriftstellern umstritten wäre. – Glauben wir, daß das für die Feldherrntugenden keine Einbuße bedeutet hätte?

Bestand wirklich die Gefahr, was die Lächerlichsten unter den Griechen immer wieder behaupten, die auch für den Ruhm der Parther dem römischen Namen gegenüber Partei ergreifen: daß das römische Volk die Majestät von Alexanders Namen nicht hätte ertragen können, der, wie ich glaube, ihm nicht einmal vom Hörensagen bekannt war? In Athen, einer Stadt, deren Macht durch die makedonischen Waffen gebrochen war, haben die Menschen, obwohl sie damals ganz in der Nähe die rauchenden Trümmer von Theben sahen, in der Volksversammlung offen gegen ihn zu sprechen gewagt, wie aus den noch vorhandenen Reden hervorgeht; hätte da unter so vielen römischen Adligen keiner die Stimme frei gegen ihn zu erhe-ben gewagt?

Wie hoch auch immer die Bedeutung des Mannes eingeschätzt wird, es wird doch die Bedeutung eines einzelnen Mannes sein, zustande gekommen durch das Glück von wenig mehr als zehn Jahren. Wer das noch dadurch heraushebt, daß das römische Volk, wenn auch in keinem Krieg, so doch in vielen Schlachten besiegt worden ist, für Alexander dagegen keine Schlacht ein unglückliches Ende nahm, der sieht nicht, daß er die Taten eines Menschen, dazu eines jungen Mannes, mit denen eines Volkes vergleicht, das schon 800 Jahre lang Krieg führt. Sollen wir uns darüber wundern – wo auf dieser Seite mehr Generationen gezählt werden als auf jener Jahre -, daß das Glück in einer so langen Zeit mehr gewechselt hat als in dreizehn Jahren? Warum vergleicht man nicht das Glück eines Menschen mit dem eines anderen Menschen und das eines Feldherren mit dem eines anderen Feldherrn?

 
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