Γραικίσκος schrieb am 04.07.2012 um 19:19 Uhr (Zitieren)
Konzentrationslager: Woher stammt die Abkürzung "KZ"?
Im Dritten Reich war die Abkürzung "KL" (für Konzentrationslager) üblich - im Grunde sprachlich auch naheliegend.
Nach dem II. Weltkrieg, meines Wissens erstmals in den 'Nürnberger Prozessen', kam die Abkürzung "KZ" auf. Abgeleitet von "concentration camp"? Wohl nicht. Als Abkürzung für "Kon[/b]z[/b]entrationslager"? Ungewöhnlich. Überraschend.
Ich kann es nicht erklären.
Re: KZ oder KL?
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2012 um 19:20 Uhr (Zitieren)
"Konzentrationslager"
Re: KZ oder KL?
ανδρέας schrieb am 04.07.2012 um 19:36 Uhr (Zitieren)
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2012 um 19:42 Uhr (Zitieren)
D.h. die Abkürzung stammt bereits aus dem Dritten Reich, jedoch nicht aus offiziellen Dokumenten, sondern vom Sprachgebrauch der Wachmannschaften. Und so stellt es Eugen Kogon dar. Er ist die Informationsquelle dafür.
Re: KZ oder KL?
ανδρέας schrieb am 04.07.2012 um 19:53 Uhr (Zitieren)
Es könnte auch einen praktischen Grund geben: ein Hiatus sollte vermieden werden.
Ka eL lässt sich nicht so gut aussprechen, da 2 Vokale in der Aussprache aufeinanderfolgen (a-e).
Re: KZ oder KL?
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 06.07.2012 um 16:29 Uhr (Zitieren)
Habe gestern in einer Ausgabe des Stern im Artikel zu einem von Hitlers Kompanieführern, Hess (!), das Facsimile eines Schreibens des RSHA (gez. Eichmann) gelesen und dort die Abkürzung KZL gesehen.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob das durchgängiger amtlicher Gebrauch oder vielleicht eine Zwischenstufe darstellt - jedenfalls erscheint mir die Entwicklung von (schriftlich) KZL zu (mündlich) KZ wahrscheinlicher als die von KZL zu KL.
Re: KZ oder KL?
Γραικίσκος schrieb am 10.07.2012 um 11:20 Uhr (Zitieren)
Im Lichte dieser Fundstelle vermute ich nun:
1. Phase: KL, die ursprüngliche, sprachlich richtige und während des Dritten Reiches offizielle Abkürzung;
2. Phase: Kzl, die Übergangsform, sprachlich noch nachvollziehbar, sofern "Kzl" oder "KzL" geschrieben;
3. Phase: KZ, die sprachlich seltsame verbliebene Form, nach dem Zweiten Weltkrieg allein noch üblich, möglicherweise auch irgendwann einmal im späten Dritten Reich schon verwendet.