α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Logiker und Grammatiker (597 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2014 um 15:33 Uhr (Zitieren)
Es tritt jemand an eine runde Tafel und spricht: diese runde Tafel ist viereckig: so schweigt der Grammatiker, vollständig befriedigt; der Logiker aber ruft: Unsinn! Jener spricht: dieser Tafel sind rund, oder hic tabulam sunt rotundum: der Logiker an sich versteht weder Deutsch noch Latein und schweigt, der Grammatiker tadelt.

(Chajim Heymann Steinthal)

Als Hinweis auf eine Neuerscheinung:
Robert Stockhammer: Grammatik. Wissen und Macht in der Geschichte einer sprachlichen Institution. Berlin 2014 (Suhrkamp)

Es geht u.a. um ein normatives oder deskriptives Verständnis von Grammatik, mit der These, daß unser stark normatives Verständnis darauf zurückzuführen sei, daß bis in die Neuzeit hinein das Lateinische die Sprache der Gelehrten war, dieses Lateinische aber keine Umgangssprache mehr war, sondern eine an grammatischen Normen orientierte Sprache.
Re: Logiker und Grammatiker
Hylebates schrieb am 24.09.2014 um 20:26 Uhr (Zitieren)
Was hältst Du davon? Also davon, dass ein normatives Verständnis von Sprache nicht nötig ist?
Re: Logiker und Grammatiker
Γραικίσκος schrieb am 24.09.2014 um 21:22 Uhr (Zitieren)
Meine Angaben beziehen sich auf eine gelesene Rezension. Das Buch habe ich inzwischen bestellt, aber noch nicht erhalten.
Ich kann also nur von einem ganz vorläufigen Verständnis der These ausgehen.
Der bloße Anspruch an Sprache, verständlich zu sein, ließe wohl ein weit lockereres Verständnis von Grammatik zu, oder? Ich meinte (schrieb) allerdings nur, daß unser Verständnis (unnötig) stark normativ sei.
Mal sehen, wie Stockhammer das genau schreibt.
Re: Logiker und Grammatiker
Hylebates schrieb am 25.09.2014 um 07:28 Uhr (Zitieren)
Ja, für Verständlichkeit reicht eine ungenaue Sprache, aber für Philosophie und Logik? Deswegen habe ich gefragt.
Wir können gespannt sein, was das Buch bringt. Wenn es gut ist, schreib doch davon.
Re: Logiker und Grammatiker
Γραικίσκος schrieb am 25.09.2014 um 17:29 Uhr (Zitieren)
Für die Logik ist die Umgangssprache ungeeignet, weshalb es seit Frege Versuche gibt, die Logik in einer Kunstsprache zu formulieren.
Soweit ich es sehe, müssen deren Definitionen sich aber letztlich doch auf die Umgangssprache beziehen. Man kann Begriffe nicht völlig ohne Voraussetzungen definieren. Das ist evident bei der allerersten Definition.

Ansonsten: Mal sehen, was Stockhammer denkt.
Re: Logiker und Grammatiker
Hylebates schrieb am 25.09.2014 um 19:45 Uhr (Zitieren)
Das hat Deine Anekdote gezeigt:
Zitat von Γραικίσκος am 18.9.14, 15:33der Logiker an sich versteht weder Deutsch noch Latein
Re: Logiker und Grammatiker
Γραικίσκος schrieb am 01.10.2014 um 13:50 Uhr (Zitieren)
Der Autor ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Reiterstatue

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.