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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift (1288 Aufrufe)
Irek schrieb am 06.03.2015 um 21:37 Uhr (Zitieren)
Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift


Seit Jahren lese ich gerne über die Geschichte der Antike. Vor Monaten hat mich wieder „Ilias“ in ihrer Bahn gezogen. Diesmal wollte ich mehr über die Hauptfiguren des Epos erfahren. Ich habe also nachgeschaut was über Priam bekannt ist und da habe ich eine Entdeckung gemacht, die mein Denken über die Antike für immer veränderte. Da lass ich zu meinem Erstaunen, dass der zweite Name vom Priam „Ποδάρκης“ war.
Nur dieses Wort ist fast identisch mit polnischem Wort „Podarek“ was auf Deutsch „Geschenk“ bedeutet. Mein Erstaunen wuchs weiter, als ich noch mehr über die Lebensgeschichte des Trojaherrschers erfahren habe.
Priam wurde in jungen Jahren vom Herakles gefangengenommen. Herakles schenkte ihm die Freiheit erst, als die Schwester des Priams ein Lösegeld bezahlte. Jetzt war mir klar, dass dieser zweite Name kein Zufall war. Warum verwendeten die Trojaner aber ein slawisches Wort?

Wie kann man eine Verbindung über eine Zeitspanne von 3000 Jahren herstellen?
Meine Verwunderung wuchs noch weiter, als ich plötzlich feststellen musste, dass auch der Name „Priam“ für mich vom Klang nach nicht fremd ist. In russischer Sprache existiert ein fast identisches Wort - „Прямой” „prjamoi” was ehrenhaft, gerecht bedeutet und so hat auch Homer Priam beschrieben, als einen weisen und hochgeachteten Mann.

So viele Zufälle gibt es aber nicht. Dahinten muss sich also ein Geheimnis verbergen. Kann sein, dass die Trojaner Slawen waren.

Auch der Name von Troja selbst beinhaltet eine Sprengkraft, die unsere über Jahrhunderte aufgebaute Vorurteile zerfetzen könnte. In dem Pantheon der slawischen Gottheiten gab es auch eine mit der Name „Trojan“.
Heißt das, dass Troja einfach ein Land war, in dem Gott Trojan verehrt wurde?
Ein starker Tobak, wurde ich sagen. So eine Vermutung wurde natürlich alle Vertreter der Wissenschaft, Politik und Gott weiß noch welchen, auf die Palme bringen. Feste Beweise habe ich nicht gehabt.

Aber so wie es manchmal im Leben geschieht, hat sich ein purer Zufall eingeschaltet.

Ring von Ezerovo





Ich lass ein Buch über die Kunst der Thraker, einem Volk, den schon Homer erwähnte als Verbündeten auf der Seite von Troja. Und da habe ich ein unscheinbares Goldstück gesehen. Keine große Kunst, aber dieser kleine Ring hat noch etwas Wertvolleres gehabt. Auf dem Ring, der aus einer beweglichen Plättchen bestand, befand sich eine Inschrift, mit griechischen Buchstaben geschrieben, die aber in griechischer Sprache keinen Sinn ergaben. Dieser Text wurde 500 Jahre vor Christus in thrakischer Sprache verfasst. Ein Glücksfall den man zu Recht mit dem Stein von Rosetta vergleichen musste.
Ist es möglich diesen Text zu entziffern? Vielleicht hat es jemand schon getan?
Nein, alle Versuche waren vergebens.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Irek schrieb am 06.03.2015 um 21:39 Uhr (Zitieren)
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Γραικίσκος schrieb am 07.03.2015 um 17:08 Uhr (Zitieren)
Warum verwendeten die Trojaner aber ein slawisches Wort?

Die "Ilias" ist ja nicht von einem Trojaner geschrieben worden.
Und was die Griechen angeht, so ist das Verhältnis wohl eher umgekehrt, d.h. die slawischen Sprachen haben Griechisches übernommen.
Oder?
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 07.03.2015 um 20:09 Uhr (Zitieren)
Vielleicht ist es so, wie Du schreibst: Alte Wörter erinnern an neue Wörter. Troja klingt auch wie Treue - treu waren viele in Troja. Alte Theorien verbinden Askanios über abenteuerliche sprachliche Konstrukte mit dem Wort 'deutsch'. Selbst die Prosaedda leitet die germanischen Götter direkt aus Troja ab - das waren nämlich Trojaner.

Solche Dinge beflügeln die Phantasie, nicht wahr? Das Gefuhl, einen Anschluss an die Historie und Mythologie zu haben, mittendrin zu sein, statt einem Volk vom Rande anzugehören - Germanen, Slawen, Deutsche, Polen, Franzosen.
Ich befürchte nur manchmal, dass es auch rassistische Antriebe gibt, die diese Gedanken hervorbringen.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Irek schrieb am 09.03.2015 um 20:27 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 7.3.15, 17:08
Die "Ilias" ist ja nicht von einem Trojaner geschrieben worden.


Geschrieben vieleicht nicht aber von wem wurde sie erzählt bivor sie geschrieben wurde?

Zitat von Γραικίσκος am 7.3.15, 17:08 Und was die Griechen angeht, so ist das Verhältnis wohl eher umgekehrt, d.h. die slawischen Sprachen haben Griechisches übernommen.
Oder?


So ein paar Worte. Aber im Grunde genommen war die altgriechische Sprache eine besondere Form einer slawischen Sprache.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Irek schrieb am 09.03.2015 um 20:29 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 7.3.15, 17:08
Die "Ilias" ist ja nicht von einem Trojaner geschrieben worden.


Geschrieben vielleicht nicht. Aber von wem wurde sie erzählt bevor sie geschrieben wurde?

Zitat von Γραικίσκος am 7.3.15, 17:08 Und was die Griechen angeht, so ist das Verhältnis wohl eher umgekehrt, d.h. die slawischen Sprachen haben Griechisches übernommen.
Oder?


So ein paar Worte. Aber im Grunde genommen war die altgriechische Sprache eine besondere Form einer slawischen Sprache.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 09.03.2015 um 21:09 Uhr (Zitieren)
Zitat von Irek am 9.3.15, 20:29So ein paar Worte. Aber im Grunde genommen war die altgriechische Sprache eine besondere Form einer slawischen Sprache.

Das klingt interessant. Willst Du darlegen, was am Griechischen slawisch ist?
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
ανδρεας schrieb am 12.03.2015 um 12:39 Uhr (Zitieren)
Hier ein Buch, das die Sprachbeziehungen zwischen der slawischen und altgriechischen Sprache ausfühhrlich behandelt:

Die Griechen als Stamm und Sprachverwandte der Slawen : historisch- und philosophisch dargestellt
Autor / Hrsg.: Dankovský, Alois Gregor
Verlagsort: Preßburg | Erscheinungsjahr: 1828 | Verlag: Belnai
Signatur: 1017093 H.gr. 280 1017093 H.gr. 280

http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10446767_00011.html

Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 12.03.2015 um 20:40 Uhr (Zitieren)
Hast Du das Buch gelesen? Der Titel scheint ja interessant. Allein, was für ein Griechisch verwendet Herr Dankovsky? Das zitierte Vaterunser erkenne ich nicht als griechisch.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
ανδρεας schrieb am 13.03.2015 um 13:18 Uhr (Zitieren)
Nein, ich habe nur einige Seiten gelesen. Der Autor gehr auf unterschiedliche griech. Dialekte ein, ionisch, äolisch etc. und vergleicht es mit slawischen Ausdrücken. Für den Irek dürfte es aber recht interessant und ausführlich sein.
Griechisch ist zwar ein eigener Stamm der indogermanischen Sprachen, aber es gab ja einen Austausch, insbesondere über Kyrill/Method (Alphabet !) und natürlich mit den im Norden benachbarten "Barbaren". Die heutigen Griechen sind zudem zu einem gewissen Teil Nachfahren eingewanderter Slawen (was zur Zeit Troias natürlich irrelevant ist). Vielleicht findet ja jemand ein aktuelleres Werk zur sprachgeschichtlichen Entwicklung beider Sprachen. Mir scheint Γραικίσκος Hinweis auf die Richtung des sprachlichen Einflusses auch plausibler.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 13.03.2015 um 17:43 Uhr (Zitieren)
Er geht auf unterschiedliche Dialekte und Aussprachen ein. Das ist mindestens verwirrend. Ich frage mich, ob eine ähnliche Sprachverwirrung auch für seine slawischen Beispiele gilt.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
ανδρεας schrieb am 13.03.2015 um 20:43 Uhr (Zitieren)
Auf Seite 8 vergleicht er Griechisch mit Böhmisch.
Nun,für mich sind das böhmische Dörfer. Aber vielleicht hilt Irek das weiter.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Irek schrieb am 14.03.2015 um 12:48 Uhr (Zitieren)
Zitat von ανδρεας am 12.3.15, 12:39Hier ein Buch, das die Sprachbeziehungen zwischen der slawischen und altgriechischen Sprache ausfühhrlich behandelt:

Die Griechen als Stamm und Sprachverwandte der Slawen : historisch- und philosophisch dargestellt
Autor / Hrsg.: Dankovský, Alois Gregor
Verlagsort: Preßburg | Erscheinungsjahr: 1828 | Verlag: Belnai
Signatur: 1017093 H.gr. 280 1017093 H.gr. 280

reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/displa...



Danke für den Tipp, aber ich habe schon die Lösung wie auch ein Beweis für diese Hypothese. Habe ich gerade aber keine Zeit den Artikel zu schreiben. Ich melde mich wenn es so weit ist.
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 14.03.2015 um 18:49 Uhr (Zitieren)
Ich bin gespannt. Das scheint ein interessantes Thema zu sein.
mir sagte mal ein Bayer scherzhaft, das Bairische sei sehr nah am Altgriechischen. Man sehe das am Wort "Himmad", das klinge ja schon wie "himation".
Und neulich habe ich ein Griechisches Wort im Chinesischen entdeckt: dei heißt "müssen"!
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Hylebates schrieb am 16.04.2015 um 21:20 Uhr (Zitieren)
Ich habs!
Der Ring von Ezerovo ist auf bairisch geschrieben! Und zwar auf ziemlich schlechtem Bairisch. Wahrscheinlich ist er ein so genannter Merkring gewesen, den ein bajuwarischer Gastarbeiter verloren hat.
Der Originaltext:
ΡΟΛΙΣΤΕΝΕΑΣΝΕΡΕΝΕΑΤΙΛΤΕΑΝΗΣΚΟΑPΑΖΕΑΔΟΜΕΑΝΤΙΛΕΖΥΠΤΑΜΙΗΕΡΑΖ

Zu beachten ist folgendes:
Bajuwarische Gastarbeiter zu dieser Zeit (vor 2500 Jahren) und an diesem Ort (in Bulgarien) hatten keinen hohen Bildungsstand. Dennoch haben sie versucht, sich zu integrieren. Das sieht man heute daran, dass sie versuchen Deutsch zu sprechen und darauf zu achten, dass andere Gastarbeiter ein ähnlich gutes Deutsch sprechen. Der damalige Gastarbeiter hat also die griechische Schrift verwendet (Integration), hat sich aber beim P vertan. Er dachte, es wäre ein p! Die Endungen sind ein bisschen verwaschen (niedriger Bildungsstand), aber er hat die zweite Lautverschiebung schon eingebaut, quasi im vorauseilenden Gehorsam. Der bajuwarische Text lautet also:
Paul ist in ihrer Schnäppen ihrer Tilte, und ist kein Ratzer,
da mein ich, Til ist ein Typ,
der mir irr ist.

Erläuterung:
Pol (mit verwechseltem P) ist frz. für Paul
ea: verwaschen für "ihrer", wird heute noch so gesprochen im Ruhrpott.
Schnäppen: aus snäpen (mit P); den "sch"-Laut gab es im Griechischen so nicht, Doppelkonsonanten waren noch nicht en vogue.
Ihre Schnäppen ihre Tilte: bildungsferne Possessivbildung: in der Tilte ihrer Schnäppen.
koa: kein (bairische Sonderentwicklung); parallel Oachkatzl: Eichhörnchen.
Razea: vergessenes T, passiert auch in der Grundschule. Hört mal im Ruhrpott jemanden "Werner!" rufen. Das klingt so: "Wänäa!" Das End-A ist also als "R" zu schreiben.
Zyp: Typ mit zweiter Lautverschiebung am Beginn; vergessen am Ende, hieße sonst Zypf, bedeutet Zipfel. Man könnte also übersetzen: Till ist kein Zipfel. Auf Schti: Tschipfel!
Man beachte die Anlautverhärtung bei "ter"! Gibt es auch im althochdeutschen Tatian.

Probleme habe ich noch bei den Wörtern "Schnäppen" und "Tilte". Vielleicht kann mir ein Bayer dabei helfen, oder ein Bulgare. Vielleicht handelt es sich ja um bulgarische Lehnwörter. Der Bajuware hat ja immer schon gerne und gut entlehnt.

So, jetzt muss ich korrigieren!
Schönen Abend noch und pfiat ei!
Re: Entzifferung einer 2500 Jahre alten slawischen Inschrift
Valery Osipov schrieb am 13.11.2022 um 19:31 Uhr (Zitieren)
Der sogenannte Ring von Ezerovo ist ein Medaillon eines spartanischen Kriegers.

 
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