Als ein Römer sich von seiner Frau scheiden ließ und die Freunde ihn zurechtwiesen – "Ist sie denn nicht züchtig? Hat sie nicht eine gute Figur? Ist sie nicht fruchtbar?" – streckte er seinen Schuh – die Römer nennen diesen calceus – vor und sagte: "Ist der nicht schön? Ist er nicht nagelneu? Aber nicht einer von euch weiß wahrscheinlich, an welcher Stelle mein Fuß wehtut."
Jener Römer, der von seinen Freunden dafür zurechtgewiesen wurde, dass er sich von einer Frau habe scheiden lassen, die züchtig, wohlhabend und im besten Alter sei, streckte ihnen seinen Calceus hin und sagte: "Auch der ist ja schön anzuschauen und wirkt neu, aber niemand weiß, wo er mich drückt."
Hylebates schrieb am 02.05.2015 um 21:24 Uhr (Zitieren)
κάλτιον ist die Umschrift für calceum!
Re: Walk a mile in my shoes
Φιλομαθής schrieb am 02.05.2015 um 21:48 Uhr (Zitieren)
Seltsam, oder? Was leitet man daraus für die Aussprache des Lateinischen zu Plutarchs Zeiten ab? Bemerkenswert auch, dass Plutarch die Worterklärung in der Aemilius-Biographie für notwendig erachtet (das Zielpublikum ist also mit dem Begriff nicht vertraut), in der Parallelstelle im Aufsatz über die ehelichen Pflichten hingegen nicht.