Von Andriskos, dem letzten selbsternannten König von Makedonien, ehe es Rom durch Sieg im vierten makedonisch-römischen Krieg endgültig unterwarf.

Der nämliche war gemeint. Meine Anerkennung! Dieser Pseudophilippus war einer der fünf makedonischen Könige, die Ampelius für - aus römischer Sicht wohl zu Recht - bedeutend genug hielt, um sie in sein römischen Schulkindern zugedachtes Liber memorialis aufzunehmen.

Danke für den Hinweis auf den Liber memorialis - der unter den Weltwundern übrigens als einzige antike Quelle mit Sicherheit den Pergamonaltar erwähnt und Catilina durch Antonius in Apulien besiegen lässt ... Hast Du die WBG-Ausgabe?

Ja.

Zitat von filix am 29.7.15, 14:09

... der unter den Weltwundern übrigens als einzige antike Quelle mit Sicherheit den Pergamonaltar erwähnt ...

Eine solche Information hätte man sich in den Anmerkungen der Ausgabe gewünscht. Festzustellen ist hierbei, dass Ampelius den Kanon der Sieben Weltwunder, der unter Hygins Namen (fab. 215) überliefert ist, in seine ungleich umfangreichere Liste integriert hat (unter Nr. 18-23). Das Mausoleum von Halikarnassos hat er dabei allerdings ausgelassen und den Artemistempel von Ephesos hatte er vorher (Nr. 12) schon einmal erwähnt.

Es finden sich hier auch ganz seltsame Mirakel, die einem borgesschen Fiebertraum entsprungen zu sein scheinen, wie der Steinquader, an den Kassandra gefesselt worden war und der auf der einen Seite Milch und auf der anderen Blut absondert, wenn man ihn reibt. Oder die vier Säulen in Magnesia zwischen denen eine eiserne Victoria frei in der Luft schwebt. Oder ein zerbrochener Tonkrug, dessen Scherben über einem heiligen See schwebend angebracht sind. Oder das Grab des Ikarus, aus dem sein Schnarchen erklingt ...

Ach so, du meintest (wie ich gerade sehe), dass der Pergamonaltar sonst überhaupt nicht erwähnt wurde (zumindest nicht mit dem Hinweis auf das Gigantenfries). Das finde ich allerdings auch sehr rätselhaft.