Der Genitiv bei ἱερός wird als genitivus pertinentiae bezeichnet. Sie ist der Artemis heilig, also sozusagen ihr zugehörig.

...aber es ist doch die Artemis, die im Genitiv steht, ἱερὰν ist doch ein Akkusativ, der an das Bezugswort - Ἐκείνην - angeglichen ist, oder?

Entspricht der Genitivus pertinentiae dem Genitivus possessivus?

Hoppla, habe "bei" überlesen.
Kann die Zugehörigkeit denn allein durch den Genitiv ausgedrückt werden, auch wenn textinhaltlich nicht eindeutig ein Besitz- oder Zugehörigkeitsverhältnis markiert ist (mir kann ja allerhand heilig sein, ohne daß dasjenige darum mir zugehörig sein müßte)?

Zitat von Peter am 27.6.16, 20:31

...aber es ist doch die Artemis, die im Genitiv steht, ἱερὰν ist doch ein Akkusativ, der an das Bezugswort - Ἐκείνην - angeglichen ist, oder?

Entspricht der Genitivus pertinentiae dem Genitivus possessivus?

Zweimal ja.

Zitat von Peter am 27.6.16, 20:40

mir kann ja allerhand heilig sein, ohne daß dasjenige darum mir zugehörig sein müßte

Dem Gott bzw. der Göttin ist das Heilige in dem Sinne heilig, dass es ihm (resp. ihr) geweiht ist. Wenn von einem Menschen gesagt wird, dass ihm etwas heilig ist, heißt das nur, dass er es für etwas Heiliges ansieht.

Danke! - Ja, peinlich, das hätte mir auch ein- bzw. auffallen sollen.