Φιλομαθής schrieb am 15.11.2016 um 23:05 Uhr (Zitieren)
Als Spitzenerzeugnis aus der Produktion lakedaimonischer Handwerker galten in der griechischen Welt nicht nur die bekannten Bronzekratere (deren größtes erhaltenes Exemplar man 1953 in dem keltischen Fürstengrab von Vix gefunden hat), sondern auch feines Schuhwerk, auf das der vornehme Athener selbst während des Peloponnesischen Krieges nicht verzichten wollte. Wir erfahren das u. a. aus einer Szene der Wespen (1157 ff.) des Aristophanes (in der Bdelykleon seinen Vater ordentlich ausstaffieren möchte, aber nur mit Mühe zum Tragen der modischen Fußbekleidung überreden kann). Es scheint, die Spartaner lebten gar nicht so spartanisch, wie man gemeinhin denkt.
Re: Ein Exportschlager aus Sparta
Γραικίσκος schrieb am 16.11.2016 um 13:03 Uhr (Zitieren)
Ein witziges Wortspiel!
Bei uns wären es wohl die Italienischen. Aber mit denen sind wir ja verbündet.
Re: Ein Exportschlager aus Sparta
Φιλομαθής schrieb am 16.11.2016 um 21:57 Uhr (Zitieren)
Derzeit könnte man wohl sagen, dass uns die Budapester nicht so recht passen wollen ...
Re: Ein Exportschlager aus Sparta
filix schrieb am 16.11.2016 um 23:29 Uhr (Zitieren)
Diese politische Codierung des Schuhwerks eröffnete allerdings auch die Möglichkeit, es als Ausdruck des eigenen Philolakonismus zu tragen - in einer Anmerkung zu einer Stelle aus Demosthenes' Rede Gegen Konon (Nr. 54, 34), die sich um λακωνίζειν dreht,
schreiben Norman J. & W. DeWitt:
Re: Ein Exportschlager aus Sparta
Φιλομαθής schrieb am 17.11.2016 um 19:28 Uhr (Zitieren)
Ein interessanter Hinweis. In der Tat wird dem Bdelykleon vom Chor der Richter (den "Wespen") unterstellt, ein antidemokratischer Spartafreund zu sein, der seine Gesinnung u. a. durch seine Haar- und Barttracht erkennbar werden lasse (V. 463 ff.).