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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Aristoteles substanz (598 Aufrufe)
Amelie schrieb am 10.04.2017 um 14:44 Uhr (Zitieren)
Wenn ich ein Buch nicht als Buch (zum lesen), sondern als z.B. Hocker (um etwas höher stehendes zu erreichen)benutze, kam es dann im aristotelischen Sinne zu einem Substanzwechsel?
Oder was würde Aristoteles dazu sagen?
Hoffe, sie bzw. ihr versteht meine Frage.
Vielen Dank.
Re: Aristoteles substanz
Amelie schrieb am 11.04.2017 um 09:54 Uhr (Zitieren)
Wisst ihr, worum es mir geht?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Re: Aristoteles substanz
filix schrieb am 11.04.2017 um 20:39 Uhr (Zitieren)
Aristoteles würde vermutlich fragen, welche Verwandlung einer Sache in der Zweckentfremdung widerfährt, um sagen zu können, ob das Zugrundliegende dadurch in seinen essentiellen Eigenschaften so betroffen ist, dass es untergeht bzw. sich grundlegend verwandelt oder ob es als Substrat von (zufälligen) Veränderungen, die diese nicht beeinträchtigen, erhalten bleibt.

Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob du einen Band deiner Aristotelesausgabe, der nach seiner Zweckursache hin der Bereitstellungen eines lesbaren Textes dient, temporär als Ersatz für eine Leiter einsetzt, in ein Objektkunstwerk verwandelst, indem du mit einer Silhouettenschere alles Gedruckte ausschneidest, oder überhaupt verfeuerst, um deine Bibliothek zu heizen.
Re: Aristoteles substanz
filix schrieb am 12.04.2017 um 09:57 Uhr (Zitieren)
*Bereitstellung
Re: Aristoteles substanz
amelie schrieb am 13.04.2017 um 14:23 Uhr (Zitieren)
Danke für die Antwort, die ich leider noch nicht ganz verstehe ....
Und das bedeutet als Antwort auf meine Frage???
Oder ist das eher platonisch?
Re: Aristoteles substanz
Ailourophilos ho phílos ho tês nyktós schrieb am 14.04.2017 um 03:36 Uhr (Zitieren)
Zitat von filix am 11.4.17, 20:39Aristoteles würde vermutlich fragen, welche Verwandlung einer Sache in der Zweckentfremdung widerfährt, um sagen zu können, ob das Zugrundliegende dadurch in seinen essentiellen Eigenschaften so betroffen ist, dass es untergeht bzw. sich grundlegend verwandelt oder ob es als Substrat von (zufälligen) Veränderungen, die diese nicht beeinträchtigen, erhalten bleibt.
Ich lese daraus, dass sich durch die von dir beschriebene Zweckentfremdung an der Substanz nichts änderte.

Wenn Du ein Buch allerdings zu Brennholz machtest, dann wäre das wohl ein Substanzwechsel... ?
Re: Aristoteles substanz
Amelie schrieb am 14.04.2017 um 11:42 Uhr (Zitieren)
Hmm.
Oder gehört meine fragestellung eher in den platonischen kontext? Wo Sokrates immer alles in Zweifel zieht.
Re: Aristoteles substanz
Γραικίσκος schrieb am 14.04.2017 um 13:32 Uhr (Zitieren)
Bei Platon geht es um die unabhängig von einzelnen Buch existierende Idee des Buches, welche nicht davon betroffen ist, wenn Du ein einzelnes Buch als Leiter benutzt.
Man könnte höchstens darüber sinnieren, ob eine Schriftrolle nicht ebenso eine Verkörperung der Idee des Buches ist - wobei man eine Schriftrolle nicht als Leiter mißbrauchen kann.
Oder müßte Platon für Schriftrolle und Buch zwei verschiedene Ideen annehmen?
Re: Aristoteles substanz
Amelie schrieb am 14.04.2017 um 16:58 Uhr (Zitieren)
Ja, das ist ebenfalls eine gute Frage.
Re: Aristoteles substanz
Amelie schrieb am 15.04.2017 um 11:24 Uhr (Zitieren)
Letzendlich geht es ja um den Aspekt, dass der Gebrauch das Wesen bestimmt.
Ich lese in einem Buch. Buch=Buch
Ich stelle mich auf das Buch. Buch= Leiter
Ich sitze auf dem Buch. Buch= Stuhl.
Lässt sich diese Überlegung mit der antiken Philosophie verbinden?
Vielleicht zu Aristoteles im Kontext Dynamis energeia?
Ein ähnlicher Dialog mit Sokrates liese sich ja vorstellen....
Re: Aristoteles substanz
Φιλομαθής schrieb am 15.04.2017 um 11:59 Uhr (Zitieren)
Ich stehe mit der ontologischen Begriffswelt des Aristoteles nicht gerade auf dem Duzfuß, deshalb sage ich zur Sache nichts. Aber deine Herangehensweise wirkt auf mich methodisch etwas seltsam: du stellst eine Hypothese über die Konsequenzen des aristotelischen Substanzbegriffs auf und hoffst, dass dir diese jemand bestätigen kann. Solltest du nicht umgekehrt zuerst eine Vorstellung davon erarbeiten, wie Aristoteles Substanz definiert (Lektüre wenigstens der drei sog. Substanzbücher der Metaphysik dürfte dazu wohl kaum erlässlich sein) und daraus die Konsequenz ableiten?
Re: Aristoteles substanz
filix schrieb am 16.04.2017 um 12:43 Uhr (Zitieren)
Dass der wechselnde Gebrauch allein über Wesen oder Substanz einer Sache entscheidet, wirst du so weder bei Aristoteles noch Platon finden.
Von der Lektüre der Metaphysik abgesehen, wird dir am ehesten die Kategorienschrift bzw. De generatione et corruptione helfen, deine Frage in aristotelischer Perspektive zu verfolgen. Im Übrigen sehe ich die Sache wie Φιλομαθής. Welches Erkenntnisziel verfolgst du eigentlich?
Re: Aristoteles substanz
Amelie schrieb am 23.04.2017 um 13:45 Uhr (Zitieren)
Danke für die Rückmeldungen.
Die Sache verhält sich wie folgt:
Ich kann keine philosophischen Abhandlungen oder Thesen aufstellen, sondern bin eine philosophische Laiin. Ich war auf einem allgemeinen Vortrag über die antike Philosophie und da wurden, mehr oder weniger genau, Platon und Aristoteles erwähnt.
Erst Wochen später habe ich mich daran erinnert und irgendwie stellte sich mir diese Frage und auf der Suche nach einer Antwort bin ich auf dieses Forum gestoßen und dachte, dass ihr mir wohl am ehesten weiter helfen könnt.

 
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