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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ein Rätsel aus dem Altertum, Abt. China (513 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 17.11.2018 um 14:12 Uhr (Zitieren)
Gefunden habe ich:
Der König fragte einen Maler:
"Was ist am schwierigsten zu malen?"
"Hunde und Pferde."
"Und am leichtesten?"
"Geister und Dämonen."

Han Fei (3. Jh. v. Chr.)

Das ist sicherlich zum Nachdenken gedacht, und nach einiger damit verbrachter Zeit bin ich mir ziemlich sicher, warum der Maler dieser Ansicht ist.
Und Ihr?

(Fundestelle: Luo Guanzhong, Die drei Reiche. Aus dem Klassischen Chinesischen übersetzt und herausgegeben von Eva Schestag. 2 Bde. Frankfurt/Main 2017; Bd. 2, S. 861)
Re: Ein Rätsel aus dem Altertum, Abt. China
filix schrieb am 17.11.2018 um 23:40 Uhr (Zitieren)
Aus klassischer abendländischer Sicht, die die Nachahmung des Wirklichen ins Zentrum der Kunst rückte, sind vermutlich Hunde und Pferde, die nicht nur jeder kennt (und sich daher berufen fühlt, über das Gelingen ihrer Darstellung zu urteilen) sondern auch in ihrer typischen Bewegung schwer zu fassen sind (man denke an Stanfords Auftrag an Muybridge und die Folgen), gegenüber den für die meisten unsichtbaren Geistern und Dämonen, die folglich nur der Phantasie, nicht der genauen und allgemeinen Beobachtung zugänglich sind, die größere Herausforderung.
Re: Ein Rätsel aus dem Altertum, Abt. China
Γραικίσκος schrieb am 17.11.2018 um 23:59 Uhr (Zitieren)
Das macht die größere Schwierigkeit von Hunden und Pferden gegenüber Geistern und Dämonen aus.
Allerdings habe ich mich zusätzlich gefragt, warum nicht der Mensch als schwer darzustellen genannt wurde.
Du denkst an die für Hunde und Pferde typische Bewegungsart. Das kommt meiner Antwort nahe, auch wenn diese etwas praktischer ist. Einem menschlichen Modell kann man sagen: "Halt still, ich will dich malen." Hunde und Pferde hingegen halten nicht still, sie sitzen nicht Modell.
Re: Ein Rätsel aus dem Altertum, Abt. China
filix schrieb am 18.11.2018 um 00:49 Uhr (Zitieren)
Allerdings habe ich mich zusätzlich gefragt, warum nicht der Mensch als schwer darzustellen genannt wurde.


Schwer zu sagen (ohne Sprachkenntnisse zumal), was sich in diesem kurzen Text ausdrückt. Der Europäer liest aber wohl unweigerlich eine Genrehierarchie in diese Bewertung der Schwierigkeiten hinein und vermisst sofort das Porträt (das ja nur von der historischen Szene übertroffen wurde, geht es nach den gestrengen Regeln der Akademie). Denken die Chinesen dieser Epoche ähnlich?
 
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