Der Lukian-Übersetzer Christoph Martin Wieland hat den Stoff zu einem Roman umgearbeitet, wobei er als Rahmenhandlung ein Totengespräch nach lukianischer Manier gestaltet, das Peregrinus Proteus mit seinem Biographen führt, um seine Lebensgeschichte zurechtzurücken. Thematisch zu deiner Verschwörungstheorie-Frage passend zeigt sich im Verlauf, dass die Geschicke des Peregrinus teilweise gelenkt wurden durch einen nach Herrschaft strebenden christlichen Geheimbund.

Hat das Buch bis heute überlebt? Normalerweise verschwanden anti-christliche Werke schnell bzw. haben nur über Zitaten in Werken der Kirchenväter überlebt. Über diese "Mosaike" kann man dann das verlorene Buch zusammensetzen.
Der Briefwechsel des Plinius mit dem Kaiser Trajan (früheste nichtchristliche Quelle zu den Christen, ca. 110-112 n. Chr.) hat meiner Meinung nach nur überlebt, weil die Stelle - wie die von Tacitus und Sueton - nur eine Randnotiz über die Christen beinhaltet. Jedoch nennt Plinius den damals neuen Glauben "prava et immodica", verworren und maßlos. Deshalb kann es vielleicht sein, dass es das Buch geschafft hat zu überleben.

Der Lukian ist recht gut überliefert, u.a. diese Schrift so ziemlich vollständig.