Meine Überlegung ist nun, ob das auch mit lateinischen Texten funktioniert? Man sollte meinen, daß die ja so schon schwer genug zu verstehen sind.
Vielleicht hat ja jemand Lust, einen lateinischen Text einmal derart zu verunstalten, oder ich mache es im Laufe des Tages.
Warum ist denn der (englische) Titel der Studie nicht druchenianedr? Das Problem könnte sein, dass bis auf Lateinhelfer niemand Latein fließend spricht und träumt ;-)
Ich bin aber gespannt auf das Experiment.
Ich möchte mal behaupten, dass man im Lateinischen die komplette Endung belassen muss. Denn durch das Fehlen des Artikels hat man dort viel weniger Redundanz.
Zur Erweiterung dieses Experiments habe ich unter www.albertmartin.de/altgriechisch
einen entsprechend durcheinandergewürfelten gncehicshrin Text eingestellt.
Ich habe absichtlich einen sehr bekannten mit einem wenig bekannten Textausschnitt kombiniert. Sollte sich Dein Eindruck bei anderen bestätigen, könnten wir sagen, daß man in einer Fremdsprache zwar einen bekannten Text identifizieren und dann auch lesen, aber keinen unbekannten lesen bzw. verstehen kann.
Andreas! Prima! XXXII 26, 4 f.
Wie hast Du das herausgefunden? Du mußt also den Text verstanden haben, oder?
Man kann ja nicht einfach den Buchstabensalat bei Google eingeben.
den Text habe ich einigermaßen verstanden und dann auf Livius geschätzt. Aber die Wahrnehmung ist immer subjektiv. Man muss die Sprache zumindest halbwegs verstehen, sonst kann man die Buchstaben nicht rücksortieren und sich darauf einlassen, ein Wort zu erkennen.
Verstehst Du auch den griechischen Text?
Den finde ich merkwürdigerweise einfacher als den von Livius, beim ich mit manchen Worten („Oebdsis“) gar nicht klargekommen wäre. Allerdings ist der griechische Text auch nicht so lang.
Wenn ich mal Geburtstag habe oder Weihnachten vor der Tür steht, lasse ich mir hier die erste Seite (nur die, aus Gründen des Rücksichtnahme!) des Romans „Finnegans Wake“ von James Joyce ins Lateinische übersetzen:
Würde man da die Buchstaben mischen, man könnte es gar nicht vom Original unterscheiden!
Elisabeth schrieb am 22.09.2008 um 22:49 Uhr:
Habt ihr auch gemerkt, was mit dem Feuerspruch los ist? - Der ist ein Palindrom UND hat einen hexametrischen Schluss (ich LIEBE solche Spielereien!).
war eine eigene Wortschöpfung: eigenartige Redewendung, die von beiden Polen/Enden mit gleichlautender Bedeutung identisch gelesen werden kann. >>> nunja Palindrom hatte ich schon mal gehört, fiel mir aber gar nicht ein
Es wäre bestimmt hilfreich, diese Dissertation erstmanl zu lesen, bevor man ein solches Experiment macht. Da steht nämlich mit 99,9%er Wahrscheinlichkeit drin, dass eine VORAUSSETZUNG ist, dass man die Sprache fliessend lesen und wiedergeben kann.
Es geht ja nicht ums Deutsche, sondern um die Sprache, die man intuitiv beherrscht, und das kann ja auch Latein sein.
Das ist ja auch logisch. Wie sollte jemand dieser Aufgabe gewachsen sein, der nicht fließend Latein spricht bzw. schreibt. Aber Du hast ja gesehen, daß hier jemand nicht nur den Text lesen, sondern sogar (aus drei Sätzen!) den Autoren zuordnen konnte.
Auch abgesehen davon, fehlt zu einem wissenschaftlich aussagefähigen Experiment natürlich viel.
Klar, „Pol-Idiom“ hast Du gemeint. Ich habe nur an die üblicherweise zu erwartende Ableitung gedacht, eben die mit „polý“. Die beiden i-Laute würde man verschmelzen.
Jedenfalls bin ich deshalb nicht auf „Pol“ gekommen.