Götte (Tusculum) übersetzt m.E. besser: „Wer aus der Stadt geht, sieht ...“
Griechisch könnte diese Konstruktion insofern sein, als dort beim Genitivus absolutus (Ablativ gibt’s nicht) das Subjekt zuweilen weggelassen wird, wenn es sich aus dem Satzzusammenhang leicht ergänzen läßt: Hermann Menge, Repetitorium der griechischen Syntax, S. 220.
Ein Subjekt fehlt ja hier in der Tat.
his urbe egressis ---> nachdem sie aus der stadt heraus gegangen sind ---> dann vllt. im dt. „man“? ---> nachdem man aus der stadt herausgegangen ist ---> also: vor der stadt? so kann ich mir das erklären.
Ich ziehe ein hinzuzudenkendes unbestimmtes Personalpronomen in diesem Falle vor; ansonsten sehe ich es so, wie du sagst.
Die ‚griechische Konstruktion‘ besteht in der Fortlassung des Subjekts des abl. abs., wie die Griechen es beim gen. abs. tun konnten.
Lateinhelfer am 23.8.09 um 16:25 Uhr (Zitieren) II
Das ist eine aus dem Griechischen imitierte Form des Dativus relationis (von welchen Standpunkt aus?)
egressis ist hier Dativ Plural des Partizips.
Bsp:
προιοῦσιν Part. Pl.Präsens masc. Akt. von πρόειμι -> weitergehen
wörtl. für die (gilt), die weitergehen -> wenn man weitergeht...
auch mit Ergänzungen...
(ex) urbe egressis
-> nach griechischen Vorbild:
für die, die aus der Stadt herausgangen sind -> wenn man aus der Stadt herausgegangen ist.
Re: urbe egressis
Lateinhelfer am 23.8.09 um 16:27 Uhr (Zitieren) II