Latein Wörterbuch - Forum
Bitte um Übersetzung — 3940 Aufrufe
Peppless am 12.9.17 um 11:33 Uhr (Zitieren)
Ich bin dein und du bist mein....Ewig dein .. Ewig mein....Ewig uns

Vielen Dank

LG
Re: Bitte um Übersetzung
vibrator am 12.9.17 um 12:13 Uhr (Zitieren)
Re: Bitte um Übersetzung
Graeculus am 12.9.17 um 12:59 Uhr (Zitieren)
Ewig uns? Unser!
Re: Bitte um Übersetzung
ʕಠᴥಠʔ am 12.9.17 um 13:25 Uhr (Zitieren)
Zitat von Graeculus am 12.9.17, 12:59Ewig uns?

Sicher. Beethoven!
Re: Bitte um Übersetzung
Graeculus am 12.9.17 um 13:34 Uhr (Zitieren)
Als Dativ.
Ewig dir - ewig mir - ewig uns.
Aber:
Ewig dein - ewig mein - ewig unser.
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 12.9.17 um 13:36 Uhr, überarbeitet am 12.9.17 um 15:13 Uhr (Zitieren) III
amicus62 / 12.9.2017 / 08.26 h - (viator?, vibrator? - forum.latein24.de):
Ich bin dein und du bist mein....Ewig dein .. Ewig mein....Ewig uns

Ego tua sum et tu meus es ... Semper tua ...Semper meus ... semper nos (dabei ist ICH weiblich, DU männlich)

Ego tuus sum et tu mea es ... Semper tuus ...Semper mea ... semper nos (hier ist es umgekehrt)

z. B. ewig uns = semper nos nobis usw.
Re: Bitte um Übersetzung
P.R.N.G. am 12.9.17 um 13:38 Uhr (Zitieren)
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 12.9.17 um 14:12 Uhr (Zitieren)
@vibrator (amicus62?, viator?): semper nos = ewig wir
Re: Bitte um Übersetzung
Graeculus am 12.9.17 um 19:44 Uhr (Zitieren)
Wer ist denn dieser Vielnamige, der die Pronomina und Kasus nicht auseinanderhalten kann?

- ich, du, wir
- mir, dir, uns
- mein, dein, unser

--> ewig dein, ewig mein, ewig unser
Re: Bitte um Übersetzung
viator am 12.9.17 um 20:17 Uhr (Zitieren)
..Ewig uns

Woran soll man erkennen, ob UNS Akk. oder Dat. ist?
Auch wenn klar ist, was gemeint ist, klingt das heute mehr als seltsam. Man kann nur (daneben)raten.
Den Vorwurf musst du also Herrn Beethoven machen.
Re: Bitte um Übersetzung
Klaus am 12.9.17 um 21:02 Uhr (Zitieren)
Re: Bitte um Übersetzung
Graeculus am 12.9.17 um 22:30 Uhr (Zitieren)
Woran soll man erkennen, ob UNS Akk. oder Dat. ist?

Darum geht es im vorliegenden Fall doch gar nicht. Die fortzusetzende Reihe lautet:
Ewig dein .. Ewig mein....

Der Fragesteller benutzt also die Possessivpronomina. Und die lauten im Plural „unser“, „euer“ oder „ihr“. Er gibt fälschlich „uns“ vor, daher können wir „euer“ und „ihr“ ausscheiden, und so lautet die richtige Form: „unser“.
Re: Bitte um Übersetzung
filix am 13.9.17 um 2:01 Uhr, überarbeitet am 13.9.17 um 2:11 Uhr (Zitieren) I
Beethoven supra grammaticos.

Aus heutiger Sicht liegt der „Fehler“ zweifelsohne im Abgehen vom prädikativen Gebrauch der endungslosen Form des Possessivpronomens im letzten Glied des Trikolons (den wir nur bei wenigen Wendungen wie „Die Rache ist mein“, „Der Sieg ist unser“ & c. nicht als veraltet empfinden).

In historischer Perspektive scheint mir die Sache nicht ganz so einfach. Man findet nämlich in der Epoche z.B. bei „gehören“ (das sich als Ausdruck der Hingabe der Liebenden ebenso zwingend wie „sein“ gedanklich ergänzen ließe) einen eigentümlichen Wechsel zwischen Personalpronomen und unflektiertem Possessivpronomen:

Die Stunden, die dein gehören, bring ich alleine zu. (Goethe)

Lebe wohl, ich gehöre dir. (Goethe)

Sie war eine doppelte Person; ihre Anmut und Liebenswürdigkeit gehörten mein, das fühlt' ich, wie sonst; aber der Wert ihres Charakters, die Sicherheit in sich selbst, ihre Zuverlässigkeit in allem, das blieb ihr eigen. (Goethe)

Ich darf dem Leben nicht mehr angehören, aber ich gehöre dein! Dein! Von nun an, und an diesen Moment grenzt eine wonnevolle Ewigkeit! (Johanna Schopenhauer)

Ich gehöre mir nicht ganz, sondern auch ihnen; wie sie sich mir gaben und mir zugehören. (Herder)

... auch soll er nicht vergessen bei den Ausziehenden u. der Hausmeisterin auf der Landstraße, daß die Glocke und die Fensterläden mein gehören. (Beethoven)

Er sollte sich aller meiner Sachen bis zu meiner Rückkunft bedienen, und wenn ich außen bliebe, sollte alles sein gehören. (Goethe)

Ihm gehört sie, ihm sei sie gegönnt. (Goethe)

Uns gehört der Boden nicht mehr; es wandern die Schätze;
Gold und Silber schmilzt aus den alten heiligen Formen. (Goethe)

Haben wir uns doch verstanden und gefunden und gehören uns auf immerdar! (Schiller)

Der Garten gehört nicht mein, und es wäre sehr schlecht gehandelt, wenn wir etwas nähmen, das nicht unser gehört. (Gutmann)


Für letzteren Gebrauch tauchen in den Digitalisaten nur sehr wenige Beispiele auf, das Phänomen betrifft offenbar vorrangig den Singular der Personalpronomen. Demnach dürfte einem Zeitgenossen Beethovens der Liebesschwur nicht ganz so inkonzinn erschienen sein wie uns heute.
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 13.9.17 um 21:14 Uhr, überarbeitet am 15.9.17 um 8:29 Uhr (Zitieren)
@filix & Graeculus
Nur was ich liebe, das ist mein,
Und kann nur immer meiner werden ...
(Achim von Arnim)
Frage: Liegt hier ein Komparativ (mein-meiner-am meinsten) vor oder?
Re: Bitte um Übersetzung
Klaus am 14.9.17 um 9:13 Uhr, überarbeitet am 14.9.17 um 9:35 Uhr (Zitieren)
.
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 14.9.17 um 13:53 Uhr (Zitieren) V
Zitat von Klaus am 14.9.17, 9:13.
PUNCTUM SALIENS

Mit „Punkt“ uns abzuspeisen
ist eigentlich recht trist.
Es scheint, Du willst beweisen,
dass leer Dein Brägen ist.
Re: Bitte um Übersetzung
Pünktlich am 14.9.17 um 14:03 Uhr (Zitieren) III
Er hat die Sache nur auf den Punkt gebracht, was ihm hervorragend gelungen ist.
Re: Bitte um Übersetzung
Klaus am 14.9.17 um 14:13 Uhr (Zitieren)
Zitat von rex am 14.9.17, 13:53Mit „Punkt“ uns abzuspeisen
ist eigentlich recht trist.


Über den Text, der vor meiner Löschaktion dort stand, hättest du dich sicher mehr erregt.
Re: Bitte um Übersetzung
Siegle am 14.9.17 um 15:17 Uhr (Zitieren)
Nos Decanus Facultatis Medicae Universitatis Carolinae Pragensis Nummum Memooriialem ad Solemnes Occasiones Excusum Doctissimo Hans Maier

Bitte um Übersetzung
Re: Bitte um Übersetzung
viator am 14.9.17 um 15:32 Uhr (Zitieren)
Wir als Dekan der medizinischen Fakultät der Karls-Universität Prag (verleihen) dem hochgelehrten H. M. eine für feierliche Anlässe geprägte Gedenkmünze
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 14.9.17 um 15:40 Uhr (Zitieren) VI
Zitat von Klaus am 14.9.17, 14:13Über den Text, der vor meiner Löschaktion dort stand, hättest du dich sicher mehr erregt.
Das erinnert mich irgendwie an Lichtenbergs
„Messer ohne Klinge, dem der Griff fehlt“.
Re: Bitte um Übersetzung
filix am 15.9.17 um 21:14 Uhr, überarbeitet am 15.9.17 um 21:21 Uhr (Zitieren)
Zitat von rex am 13.9.17, 21:14@filix & Graeculus
Nur was ich liebe, das ist mein,
Und kann nur immer meiner werden ...
(Achim von Arnim)Frage: Liegt hier ein Komparativ (mein-meiner-am meinsten) vor oder?


Sieht so aus - dass es sich um eine (sukzessive) Steigerung handelt, geht ja auch aus „immer“ hervor. Das Bedürfnis, Possessiva als Ausdruck besonderer Zuneigung zu steigern, taucht immer wieder auf. Schon zu Beginn der Neuzeit unterzeichnen manche als „tuissimus“, Goethe spricht Charlotte v. Stein als „Du meinigste!“ an, „Aber Bruder, kannst du nur eine Minute lang glauben, sie bleibe nicht ewig die Deinigste?“ fragt Jean Paul, Wilhelm Busch verbleibt als „Stets der deinste!“, im 21. Jahrhundert heißt es endlich in einer sprachverspielten Eigenverlagbrötelei: „alles Preisfrage: lifestyle-Dömmel, flachmurkelnd = grundlos tief: nur duduallein sollst die allermeinigste sein“. Dazu nüchtern Jacob Grimm in seiner Deutschen Grammatik: https://books.google.de/books?id=Nc12irFmr6gC&pg=PA517
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 16.9.17 um 11:56 Uhr (Zitieren) II
Vielen Dank, filix!

Ergänzend hierzu eine Fundstelle aus dem „GRIMM“:
steigerungsgrade, wie beim adjectiv, werden von mein begreiflich nicht gebildet, auszer in besonderen fällen in dichterischer rede:

du bist mein; und nun ist das meine meiner als jemals.
GÖTHE 40, 337;

und den allerschönsten kleinen,
ihn, den traum und wachen spinnen,
ihn, den allermeinsten meinen,
seh ich funkeln mitten drinnen (unter den sonnen).
ARNDT ged. (1840) 418.
http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GM03420#XGM03420
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 24.9.17 um 20:22 Uhr (Zitieren) III
Zitat von Graeculus am 12.9.17, 19:44Wer ist denn dieser Vielnamige, der die Pronomina und Kasus nicht auseinanderhalten kann?
Eine gute und berechtigte Frage, Graeculus.

Der „Vielnamige“ nennt sich „amicus62“, und hier kannst Du ihn finden:
Zitat von vibrator am 12.9.17, 12:13forum.latein24.de/viewtopic.php?f=8&p=62018[/quote]
P.S. Im hiesigen Forum treibt er sein Wesen seit einiger Zeit als „viator“.
 
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