Woran soll man erkennen, ob UNS Akk. oder Dat. ist?
Auch wenn klar ist, was gemeint ist, klingt das heute mehr als seltsam. Man kann nur (daneben)raten.
Den Vorwurf musst du also Herrn Beethoven machen.
Darum geht es im vorliegenden Fall doch gar nicht. Die fortzusetzende Reihe lautet:
Der Fragesteller benutzt also die Possessivpronomina. Und die lauten im Plural „unser“, „euer“ oder „ihr“. Er gibt fälschlich „uns“ vor, daher können wir „euer“ und „ihr“ ausscheiden, und so lautet die richtige Form: „unser“.
Re: Bitte um Übersetzung
filix am 13.9.17 um 2:01 Uhr, überarbeitet am 13.9.17 um 2:11 Uhr (Zitieren) I
Beethoven supra grammaticos.
Aus heutiger Sicht liegt der „Fehler“ zweifelsohne im Abgehen vom prädikativen Gebrauch der endungslosen Form des Possessivpronomens im letzten Glied des Trikolons (den wir nur bei wenigen Wendungen wie „Die Rache ist mein“, „Der Sieg ist unser“ & c. nicht als veraltet empfinden).
In historischer Perspektive scheint mir die Sache nicht ganz so einfach. Man findet nämlich in der Epoche z.B. bei „gehören“ (das sich als Ausdruck der Hingabe der Liebenden ebenso zwingend wie „sein“ gedanklich ergänzen ließe) einen eigentümlichen Wechsel zwischen Personalpronomen und unflektiertem Possessivpronomen:
Für letzteren Gebrauch tauchen in den Digitalisaten nur sehr wenige Beispiele auf, das Phänomen betrifft offenbar vorrangig den Singular der Personalpronomen. Demnach dürfte einem Zeitgenossen Beethovens der Liebesschwur nicht ganz so inkonzinn erschienen sein wie uns heute.
Re: Bitte um Übersetzung
rex am 13.9.17 um 21:14 Uhr, überarbeitet am 15.9.17 um 8:29 Uhr (Zitieren)
@filix & Graeculus
Frage: Liegt hier ein Komparativ (mein-meiner-am meinsten) vor oder?
Re: Bitte um Übersetzung
Klaus am 14.9.17 um 9:13 Uhr, überarbeitet am 14.9.17 um 9:35 Uhr (Zitieren)
Wir als Dekan der medizinischen Fakultät der Karls-Universität Prag (verleihen) dem hochgelehrten H. M. eine für feierliche Anlässe geprägte Gedenkmünze
filix am 15.9.17 um 21:14 Uhr, überarbeitet am 15.9.17 um 21:21 Uhr (Zitieren)
Sieht so aus - dass es sich um eine (sukzessive) Steigerung handelt, geht ja auch aus „immer“ hervor. Das Bedürfnis, Possessiva als Ausdruck besonderer Zuneigung zu steigern, taucht immer wieder auf. Schon zu Beginn der Neuzeit unterzeichnen manche als „tuissimus“, Goethe spricht Charlotte v. Stein als „Du meinigste!“ an, „Aber Bruder, kannst du nur eine Minute lang glauben, sie bleibe nicht ewig die Deinigste?“ fragt Jean Paul, Wilhelm Busch verbleibt als „Stets der deinste!“, im 21. Jahrhundert heißt es endlich in einer sprachverspielten Eigenverlagbrötelei: „alles Preisfrage: lifestyle-Dömmel, flachmurkelnd = grundlos tief: nur duduallein sollst die allermeinigste sein“. Dazu nüchtern Jacob Grimm in seiner Deutschen Grammatik: https://books.google.de/books?id=Nc12irFmr6gC&pg=PA517