Ich bin ein Schüler der 11. Klasse und will klassische Philologie (und Altertumskunde) studieren. Ich habe den großen Vorteil, gegenüber Mitschülern, dass ich schon weiß was meine Berufung sein wird, daher will ich den Vorteil zu nutzen wissen und mich bereits schon vor dem Studium intensiv mit dem Feld beschäftigen. Weil ich weiß, dass die Leute auf diesem Forum, die gleichen Interessen teilen und eius peritiores sind, wollte ich hier nach Tipps und Literaturhinweisen fragen.
Um einen schnellen Einblick in mein kleines Wissen zu verschaffen: Zurzeit lese ich verschiedene Bücher über die Geschichte Roms, und probiere mit Reklam-Ausgaben der Klassiker Latein flüssig und um des Lateins Willen zu lesen. Zusätzlich lerne ich alt-griechisch im Selbststudium. Mein Ziel ist es Latein und Griechisch wie Deutsch zu beherrschen.
Ein hehres Ziel, welches hohen Einsatz erfordern wird. Ich spreche aus Erfahrung, da ich Englisch, das viele als das „Latein des 21. Jahrhunderts“ beschreiben, etwa 80% so gut beherrsche wie Deutsch, und es erfordert tägliches Training und Übung. Viel Erfolg, junger Mann!
Re: Literaturhinweise zur klassischen Philologie
Kuli am 4.1.18 um 17:07 Uhr, überarbeitet am 4.1.18 um 17:11 Uhr (Zitieren) V
Ein Buch über Amazon zeigen zu lassen ist keine Aufforderung, es auch über Amazon zu beziehen. Mir ging es nur um das Buch, das man wohl als Klassiker bezeichnen kann,
den Studentengenerationen benutzt haben.
Ansonstens teile ich deine Beurteilung des Mega-Kaufladens. :)
Sicher interessant für Lateiner ist Langenscheidts Enzyklopädisches Wörterbuch „Menge-Güthling“ aus den 60er Jahren (Frakturschrift), welches jedoch nur noch antiquarisch erworben werden kann. Das Werk besteht aus zwei Bänden, Lateinisch-Deutsch (I) und Deutsch-Lateinisch (II) mit jeweils 45.000 Wörtern unter besonderer Berücksichtigung der Etymologie.
Nur Wörter aus der Römerzeit enthalten? Nicht unbedingt.
Automat = automaton
Elektrizität = vis electrica
Rechner = arithmeticus
Na bitte, ganz modern. Sicher, es fehlen Internet, Smartphone und Genanalyse, aber sind die Experten nicht schon dabei, den Wortschatz zu aktualisieren? Auf Vatican habe ich mal eine Liste modernerer Lateinwörter gesehen, aber diese war definitiv nicht enzyklopädisch. Jedenfalls, wer sich so ein Werk ergattern kann, hat bestimmt auch heute noch seine Freude daran. Ich bekam meines über Booklooker.de für etwa 50 Euro.
Aber zum Glück für alle, die das nicht wollen, gibt es ja inzwischen umfangreiche Onlineangebote.
Keineswegs so modern, wie du vielleicht glaubst. Die Maschine ist nämlich nicht gemeint (was deutlich wird, wenn du unter dem Lemma „Rechenmeister“ nachschaust). Das modernste Rechengerät, das Prof. Güthling kannte, war (wenn wir uns an sein Wörterbuch halten wollen) das Rechenbrett.
@Kuli: Danke für den Hinweis.
@Studentus: Solltest Du mich gemeint haben: Ich bin schon in einem etwas fortgeschritteneren Alter (Mitte 50) und mache das aus purer Lust und Laune. An dem Ort, wohin das Leben mich verschlagen hat, braucht man kein Latein, und Latein wird meine berufliche Situation sicherlich nicht verbessern, eher Englisch und Arabisch. In Englisch bin ich ziemlich fit, und in Arabisch mache ich im Rahmen eines VHS-Kurses meine ersten Gehversuche. Außerdem bin ich noch in Russisch und Französisch unterwegs, allerdings nur im kleinen Rahmen. Wozu das alles? Sprachen bringen Dich mit allen möglichen Menschen zusammen und machen das Leben interessant. Ich kann das beurteilen, da ich andere Zeiten durchlebt habe, als mir Sprachen nichts bedeuteten. Nie wieder! Erst gestern traf ich im Supermarkt einen alten russischen Bekannten, dem ich auf russisch ein gutes Neues Jahr wünschte. Sofort war die Tür offen, und es kam zu einem tieferen Gedankenaustausch. Oder, ein Wanderfreund, so um die 80, belegt zur Zeit einen Kurs in Altgriechisch bei der VHS. Sofort war da eine ganz andere Beziehungsebene zwischen uns. Sprachen? Zerstören die Einsamkeit und bereichern. Echt cool!
@viator, @Kuli, @Tom: Danke für die Literaturhinweise und das Glück. :)
@studentus: Falls du mich meinst: Das fragt mich jeder, dem ich davon erzähl. Ich habe vor in die Forschung zu gehen, da mir die Pädagogik beim besten Willen nicht zusagt. Weil ich das große Glück habe in eine „bilingual school“ zu gehen und Englisch wie meine Muttersprache (und teils sogar besser) zu können, habe ich sehr viele Wege offen, die ich gehen kann. Das wird aber schon alles in den rechten Platz fallen. Ich höre und seh immer wieder Erwachsene die keine Lust an ihrer Arbeit haben. Daher ist es mir am Wichtigsten das zu machen, was mir Spaß und Freude bereitet.
Re: Literaturhinweise zur klassischen Philologie
Studentus und nicht Studiosus! am 11.1.18 um 14:23 Uhr (Zitieren) I
@Tom : Klasse, so etwas respektiere ich!
@Philologus : „Ich habe vor in die Forschung“ Wem soll diese Forschung etwas bringen? So klingt für mich ein sehr verträumter Abiturient (*no offense*)