Kann mir bitte jemand diesen Satz übersetzen: certe ego notavi super me positum cocum, qui de porco anserem fecerat, muria condimentisque fetentem.
Da im internet dazu häufig dass ppa falsch übersetzt ist bzw der text nicht wörtlich übersetzt ist würde ich mich über hilfe sehr freuen :) vielen dank schonmal im vorraus
Gewiss habe ich den oberhalb von mir gelegenen Koch bemerkt, weil er nach pökelbrühe und gewürzen stank, der aus dem schwein eine gans gemacht hatte.
Darf man das ppa fetentem mit kausalsatz übersetzen und zum hauptssatz hinziehen und besonder bereitet mir die übersetzung von positum kopfzerbrechen da ich nicht weiß ob man es adjektiv passiv ppp oder sonst was ist
Würde mich sehr über eine verbesserumg bzw. Sen korrekten satz freuen:)
Ich würde den Relativsatz hinter den Hauptsatz stellen. Wenn du statt eines Kausalsatzes einen Relativsatz nimmst, ist das neutraler. Wir wissen ja nicht, ob der Gestank des Kochs der Grund war, warum er bemerkt wurde.
positum hast du gut übersetzt, man kann es als Adjektiv auffassen.
Warte noch ein Urteil eines Experten aus dem Forum ab!
Re: Cena trimalchionis übersetzung
filix am 22.4.18 um 12:38 Uhr, überarbeitet am 22.4.18 um 18:58 Uhr (Zitieren)
In der dt. Gegenwartssprache drückt das nur niemand so aus, da sind Orte und (mit Einschränkungen) Dinge irgendwo gelegen, aber nicht Lebewesen. Man wechselt also z.B. zu „liegenden“.
Natürlich ist es der Gestank, den er bemerkt und an dem er den Koch erkennt (notavi). Wie selbst bei mäßig lustigen Witzen üblich, steht die Pointe am Ende. Wer diesen Satzteil verschiebt, ruiniert sie. Die Begründung durch einen Kausalsatz auszudrücken, ist unnötig, ja plump.
Ob man „certe“ hier nicht freier mit „unzweifelhaft“ bzw. „deutlich“ übersetzen könnte und wie man die Betonung des „ego“ gut einholt, wäre noch zu überlegen.
Danke filix für die Hinweise, ich bin ja auch ein Lernender. Dann mache ich einen Vorschlag:
Ich freilich habe unzweifelhaft den oberhalb von mir liegenden Koch bemerkt, der aus Schweinefleisch eine Gans gemacht hatte. Er stank nach Pökelbrühe und Gewürzen.
Nachfrage: Hat der Koch die Form einer Gans aus Schweinefleisch nachgebildet oder hat er das Fleisch durch die Gewürze so verändert, dass es wie Gänsefleisch schmeckte?
Re: Cena trimalchionis übersetzung
filix am 22.4.18 um 13:20 Uhr, überarbeitet am 22.4.18 um 18:53 Uhr (Zitieren)
Wie im Text nachzulesen, bildet dieser Küchendaedalus die Gestalt nach. Er macht aus Saumagen Fische, heißt es da, aus Schinken Turteltauben, wird aber auch mit Gewürzen nachhelfen. Das Ekelhafte der Szene, das wir noch heute leicht empfinden können, beruht wohl darauf, dass sich diese Geschmäcker in der Vorstellung nicht vertragen (man könnte das z.B. via https://www.foodpairing.com/en/home aus zeitgenössischer wissenschaftlicher Sicht überprüfen), während eventuelle mit der symbolischen Funktion dieser Tiere verknüpfte Anspielungen schwerer zu rekonstruieren sind.
Re: Cena trimalchionis übersetzung
Klaus am 22.4.18 um 13:44 Uhr, überarbeitet am 22.4.18 um 13:44 Uhr (Zitieren)
Danke für deine kulinarische Nachhilfe, filix. Jetzt hoffe ich, dass auch Lukas mit der Übersetzung klar kommt.
Echt schön dass es leute wie euch gibt möcht ich zunächst mal sagen. Aber viellleicht ist es auch meinem fehlenden lateinischen talent geschuldet dass ivh mie immernoch nicht sicher bin wie ich „[...]muria condimentisque fetentem.“ Als einen satzteil übersetze soll ich jetzt schreiben der nach... stank oder wie?:o
Re: Cena trimalchionis übersetzung
Klaus am 22.4.18 um 14:49 Uhr, überarbeitet am 22.4.18 um 14:58 Uhr (Zitieren)
Noch eine Variante:
Ich freilich habe unzweifelhaft den oberhalb von mir liegenden Koch bemerkt, der aus Schweinefleisch eine Gans gemacht hatte, und nach Pökelbrühe und Gewürzen stank.