Das Futur II ist ja im Deutschen ziemlich ungewöhnlich - in einer Sprache, die immerhin häufig das Futur I missachtet!
Schülern bringt man bei, dass es ein Futur II im Deutschen gibt, aber die gucken immer komisch, wenn man das benutzt.
Ausweichen kann man natürlich mit einer Vergangenheit - allerdings nur im Zusammenhang mit einem Futur I:
Wenn ich morgen gegessen habe, werde ich satt sein.
In einem Einzelsatz geht das m.E. nicht. Nicht in der ZP.
Fie Bezeichnungen „Futur I“und „Futur II“
sind Krücken der Grammatiker :
Die deutsche Sprache besitzt nun mal nur zwei Zeiten:
Präsens und Präteritum
alles andere sind „Hilfs“-Konstruktionen:
Futur II:
„ich werde gegessen haben“
-> ein Konglomerat aus Hilfsverb, Partizip und Infinitiv eines Verbs....
Da hat es sich der olle Lateiner einfacher gemacht:..
->
„cenavero“
Interessant ist ja auch, dass es im Deutschen „eigentlich“ kein Passiv gibt. Als meine Frau ein Althochdeutsch-Seminar gemacht hat, hatte sie eine lustige Stelle, an der im Lateinischen stand:
nominabitur.
Leider weiß ich das korrekte Althochdeutsch nicht mehr, aber es wurde dann übersetzt mit:
sin namo scal sin (oder so).
Das ist keine Übersetzung für eine ZP, aber man muss sich fragen, ob ein Fehlen der Formen bedeutet, dass das Konzept fehlt.
na ja,
nicht ganz richtig:
der „Passiv“ ist ja auch nur eine versuchte Einteilung der klassischen Grammatiker:
„ich wasche mich“,
„ich werde gewaschen“ (von wem?)
:;-)
interessant ist der Zusammenhang von Schriftsprache und Staatlichkeit:
Die ältesten schriftlich überlieferte Zeugnisse der
Menschheit sind nicht Liebesgedichte, sondern Steuerbescheide...
(Gruß an Graeculus!)
:o)
Trauring, aber wahr! (alter Kalauer)
Ich gebe auch gerne zu, daß nicht nur die Liebe, sondern auch das Steuernzahlen zu den „anthropologischen Konstanten“ zu gehören scheint. Was aber nicht heißt, daß daß ich darauf auch das zweite Prädikat: die Schönheit, anwenden möchte.