Latein Wörterbuch - Forum
neues problem.... — 559 Aufrufe
Frederic am 27.3.09 um 19:12 Uhr (Zitieren)
also jetzt geht es um Achilles....

„...qui persaepe vago victor certamine cursus flammea praevertet celeris vestigia cervae.“

Der sehr oft in einem schwankenden Wettkampf mit brennenden Spuren dem Lauf der schnellen Hirschkuh zuvorkommen wird.

aber das stimmt doch so nicht, denn praevertere + Akk.

oder?
Re: neues problem....
Lateinhelfer am 27.3.09 um 21:06 Uhr (Zitieren)
@Frederic: Kleine Tipps:
Du hast vergessen: victor cursus -> Sieger des Wettkampfes
praevertere -> hier: überholen
flammea vestigia cervae -> wörtl.: die feurigen Spuren/Schritte des Hirsches......das ist sehr bldlich gemeint.....die Schnelligkeit des Hirsches
Re: neues problem....
Ipsitilla am 27.3.09 um 21:06 Uhr (Zitieren)
Woher nimmst du die Information, dass prarvertere mit Akk steht? Wäre mir jetzt nicht bekannt. Kann auch in keinem der von mir benutzten Lexika was mit Akk finden...
Re: neues problem....
Lateinhelfer am 27.3.09 um 21:33 Uhr (Zitieren)
In etwa so würde ich es übersetzen:
qui persaepe vago victor certamine cursus flammea praevertet celeris vestigia cervae
der sehr oft in einer unsteten Auseinandersetzung als Sieger des Wettlaufes (-kampfes) die Schnelligkeit der Hirschkuh (poet.=Hirsches) übertrumpfen (wörtl. überholen) wird.

Re: neues problem....
Bibulus am 27.3.09 um 21:57 Uhr (Zitieren)
tja,
und die Sophisten haben dargelegt,
daß Archilles eine Schildkröte,
die bei einem Wettlauf am Start
einen gewissen Vorsprung bekommt,
niemals einholen kann....
B-)
Re: neues problem....
Hilde am 27.3.09 um 23:36 Uhr (Zitieren) I
@ Bibulus
...und da kann man wieder mal den Unterschied zwischen Theorie und Praxis sehen...
Re: neues problem....
Frederic am 28.3.09 um 8:43 Uhr (Zitieren)
praevertere + akk ---> jn. überholen
(PONS)

aber okay, danke, so macht das mehr sinn, wie ihr das aufgeschlüsselt habt!
Re: neues problem....
Graeculus am 28.3.09 um 14:23 Uhr (Zitieren)
Ich wollte noch sagen, daß der „Sophist“ in Wahrheit der Eleat Zenon war, ein Schüler des Parmenides von Elea.
Seinen Gedanken, daß Bewegung und Vielheit eine Illusion seien, unterscheidet von denen der Sophisten einiges, u.a. daß es ihm ganz ernst war damit. Die Sophisten hingegen haben viele Schau-Argumentationen produziert, und ernst war es ihnen wohl nur mit ihrem Relativismus und dem Recht des Stärkeren.
Platon hat in seinem Dialog „Parmenides“ die Ideen von Parmenides und Zenon hübsch ironisiert mit der Formulierung: „Von der Nicht-Existenz des Vielen hast du viele schöne Beweise gegeben.“
Dennoch haben die Überlegungen Zenons (mehr noch die in seiner Paradxoie des ruhenden Pfeils als die im Wettlauf von Achill und der Schildkröte) ihre Berechtigung. Was sich bewegt, ist zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort und ist zugleich nicht dort, denn sonst wäre es ja nicht in Bewegung. Aus dieser Widersprüchlichkeit der Bewegung hat Zenon ihre Nichtexistenz geschlußfolgert.
Das hat Folgen gehabt bis hin zu Hegels Feststellung: Die Bewegung ist der daseiende Widerspruch. Für ihn bedeutet es, daß die Realität widersprüchlich ist.
Es hat zudem, wie ich meine, Parallelen in der indischen Auffassung, daß Vielheit, Bewegung, sinnlich Wahrnehmbares Illusion („maya“) seien; real ist nur der Weltgeist Atman (Parmenides: das Eine, das Sein).
 
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