Den Rest hätte ich wirklich alleine geschafft! Ich hab bloß nicht daran gedacht, das mit wir die Eltern gemein sind... Manchmal reicht ein kleiner Funke.
@Liberator:
Ich versteh' nicht. Wieso geht folgendes nicht auch?
Parentes relinquentes magna maestitia affecti sumus.
Da die Eltern (uns) verlassen haben, sind wir mit großer Traurigkeit versehen worden.
Schau dir die Einträge und Erklärungen von Plebeius und Arborius an
„relinquens “heißt „verlassend“ und NICHT haben verlassen.
Es bezieht sich auf „wir“ in „sumus“ und steht in GNK mit parentes, wenn es auch so aussieht.
parentes ist Akkusativobjekt zu relinquentes.
Aber relinquentes ist auch in KNG mit parentes, könnte sich also auch darauf beziehen, somit handeln die Eltern.
Und affecti sumus ist Perfekt, also ist das Participium Coniunctum auch im Perfekt.
Sowohl relinquentes als auch parentes können sowohl Nom. Pl. als auch Akk. Pl. sein.
Nominativ kann nur das Subjekt sein, aber das ist die 1.Pers. Pl. (affecti sumus).
Wenn relinquentes zu parentes gehört (KNG-Kongruenz), dann muss es heißen:
„Wir sind von großer Traurigkeit erfüllt die verlassenden Eltern.“ Das geht nicht, weil kein Akk.Obj. gebraucht wird.
Deswegen: siehe Plebeius, 08:31 Uhr!
Plebeius: Vorhin wurde das Forum von Chaoten gestürmt, deswegen wollte ich „ordentliche“ Beiträge an die Spitze setzen. Z.B. indem ich in einem „ordentlichen“ Beitrag „ordentliche“ Dinge in Erinnerung bringe. War nichts Persönliches.
Wir sind von großer Traurigkeit erfüllt, da die Eltern uns verlassen.
Muss ja nicht wörtlich als Partizip widergegeben weden, oder steh' ich immernoch auf’m Schlauch?
Ist doch das gleiche wie folgendes (aus Schulbuch):
Athenienses Persas timentes Salamina se receperunt.
Da die Athener die Perser fürchteten, zogen sie sich nach Salamis zurück.
„Parentes relinquentes magna maestitia affecti sumus.“
wörtlich:
„Wir haben die zurücklassenden Eltern mit großer Traurigkeit versehen“
Zunächst würde ich immer einen abl.instr. verwenden.
Die gesamte Konstruktion ist ein wenig unglücklich,
denn „relinquentes“ ist ja Aktiv,
aber anscheinend passiert den „parentes“
ja das „zurückgelassen werden“,
daher müsste eigentlich das Passiv zum Einsatz kommen:
„die zurückgelassenen Eltern“ ->„parentes relicti“
Aber: „relicti“ ist Perfekt!
Nun soll wohl genau der Augenblick des
„Verlassens“ ausgedrückt werden,
daher die Konstruktion mit dem Präsens.
„WIR sind von den verlassenden Eltern mit großer Traurigkeit versehen worden“.
(Weil die Eltern uns verlassen, werden wir mit großer Traurigkeit versehen)
Bibulus, Du kannst Deinen Ablativ haben: magna maestitia ist einer.
Aber parentes ist keiner, Du hast es aber so übersetzt: „von den Eltern“ (siehe 17:35 Uhr).
@Plebeius:
Um zur Ruhe beizutragen:
Manchmal kommt jemand neu zu einem Beitrag dazu...der ist sehr lang...da kann man manchmal nicht alles komplett überblicken...
Also Nachsicht, Ruhe und erst mal ein Bier -:)
Wein war ja ein Hauptgetränk der alten Römer.....
Der Pro-Kopf-Verbrauch wird auf 0,8-1l pro Tag geschätzt....
Die Römer haben Wein aber meist mit Wasser verdünnt getrunken...
@Bibulus:
Ja, aber die Frage ist,ob die Leber das mitmacht....was die alten Römer getan haben....da gebe ich Plebeius wieder recht....
Obwohl es Studien gibt, dass ein leichter Alkoholkonsum bis 30g pro Tag positive Effekte insbesondere auf Cholesterin und KHK hat, aber das ist höchstens 1/4l Wein PRO TAG...;-)
Aber ich glaube, das hat mit dem Lateinforum nicht mehr zu tun...
zum Weinkonsum:
Der Wein wurde nicht nur mit Wasser,
sondern auch mit Essig verdünnt
(vor allem in der Legion wurde es so gehandhabt.)
Allerdings war das wohl nicht so ein konzentrierter Essig,
wie wir ihn heute kennen.
Die alten Römer gaben ihren Legionären auf langen Märschen oft eine kleine Flasche und ein Ledersäckchen mit: in der einen befand sich Essig, in dem anderen gekochter Most. Wurden sie durstig, vermischten sie beides und erhielten ein erfrischendes Getränk.
@lateinhelfer,
ich komme darauf,
weil in meiner Ausgabe des „Commentarii de Belli Gallici“ im Anhang im Kapitel
„Verpflegung der Legionäre“ folgendes aufgeführt wird:
"Der einfache Soldat erhielt für den Tag
850 g Getreide für Brot und Brei
100 g Fett bzw. Fleisch
30 g Käse
1/2 Liter Wein
Als gewöhnliches Getränk diente ein Gemisch aus Wasser und Essig"
Wo ich über betäubende Wirkung von Essig
gelesen habe, fällt mir jetzt im Moment nicht ein.
Aber lassen wir das,
wir kommen ja völlig vom Thema ab.
Lateinhelfer am 29.4.09 um 19:11 Uhr (Zitieren) II
Danke Hilde...Erfrischung und Aufbaugetränk.....so kenne ich das auch...es gibt ja auch den Brotdrunk und Apfelessig als Aufbaukur in der Naturheilkunde....
Die Posca war das bekannteste nichtalkoholische Getränk der römischen Bürger und vor allem auch der Legionäre. Es handelt sich um Essigwasser. Notfalls überdeckte der Essig auch eine schlechtere Qualität des verwendeten Wassers.
Für echte Posca benötigte man Weinessig und keinen sauren Wein. Saurer Wein ist bekanntlich alkoholhaltig und fällt damit eigentlich unter den Begriff lora. Die Spielart aus gekipptem, sauer gewordenem Wein wurde im alten Rom allerdings trotzdem oft angewandt, um schlecht gewordene lora noch aufzubrauchen.....
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Posca
Und noch was:
Fest steht, dass es sich bei „posca“ um ein Mischgetränk handelte. Allerdings gehen die Meinungen über dessen Bestandteile sehr stark auseinander. So behauptet etwa Hansjörg Ubl in seiner 1994 erschienenen Studie über römischen Weinbau, die „posca“ sei aus Wein und Weinessig zusammengesetzt gewesen. Allerdings existiert auch die Forschungsmeinung, „posca“ sei eine Mischung aus Wasser und saurem Wein gewesen. Andere Studien gehen davon aus, dass die „posca“ weitgehend alkoholfrei war und nur aus Wasser und Weinessig bestand. Auch findet sich in der historischen Forschung der Hinweis, dass „posca“ mitunter mit der römischen „lora“ gleichgesetzt wurde.
Bei der „lora“ handelte es sich um einen billigen, schwach alkoholhaltigen Weinersatz, der dem in unseren Breiten bis zum 20. Jahrhundert von Dienstboten konsumierten „Haustrunk“ sehr ähnlich war. Auch im Falle der „lora“-Herstellung wurden nämlich die im Zuge der Weinproduktion bereits ausgepressten Trauben (Trester) mit Wasser übergossen und etwa 24 Stunden später neuerlich ausgepresst.
Sowohl „posca“ als auch „lora“ wurden vorwiegend aus gesundheitlichen Gründen getrunken. Deren Wirkung ist nach überlieferten Berichten recht erfrischend gewesen. Um das Risiko, sich durch den Genuss von verseuchtem Wasser gesundheitliche Schäden zuzuziehen, auszuschließen, nahm man nach Möglichkeit kein pures Wasser zu sich.
Die „lora“ war eigentlich der römische Wein für die Frauen. In der Antike war es verpönt, Frauen den Weingenuss zu gestatten, zumal die Ansicht bestand, dass sie dadurch sexuell enthemmt würden. Deshalb gestand man ihnen lediglich den als „lora“ bezeichneten alkoholarmen Zweitwein zu, von welchem die Sinne nicht ganz so benebelt wurden wie von richtigem Wein.