Latein Wörterbuch - Forum
Rom im Mittelalter — 1984 Aufrufe
Martin am 3.5.09 um 11:58 Uhr (Zitieren)
Hallo, ich muss ein Referat über Rom im Mittelalter halten - in Geschichte nicht in Latein. Doch ich findes sehr wenig Material dazu und weiß einfach nicht, wo ich noch suchen soll. Deswegen frage ich auch hier im Lateinforum nach, ob nicht jemand ein paar Informationen dazu hat.
Vielen Dank für jede antwort im Voraus.
Re: Rom im Mittelalter
Lateinhelfer am 3.5.09 um 12:06 Uhr (Zitieren)
Re: Rom im Mittelalter
Martin am 3.5.09 um 12:09 Uhr (Zitieren)
Super!!!! Danke!!!
Ich halt mein Referat mit weißen Haaren.
Re: Rom im Mittelalter
Thalia am 3.5.09 um 12:14 Uhr (Zitieren)
Ich kenn' das Problem. Man findet abgesehen von dem Monsterwerk, das Lateinhelfer vorgeschlagen hat, wenig Infos übers MA...
Mir hat ein Heft von G-Geschichte (Nr. 2/2005) ziemlich weitergeholfen mit dem Titel: „Rom im Mittelalter - Herrscher, Huren, Heilige“.
Re: Rom im Mittelalter
bonifatius am 3.5.09 um 12:15 Uhr (Zitieren)
Ich bin davon überzeugt, dass es zu diesem Thema genug Literatur gibt.
Wenn du im Internet nichts Anständiges finden solltest, was ich persönlich ja nur stark bezeifeln kann, gehst du mal zur Abwechslung in eine Bibliothek.
Da gibt es genug Bücher, wie der Name schon sagt [βιβλιοθήκη]
Re: Rom im Mittelalter
Martin am 3.5.09 um 12:17 Uhr (Zitieren)
Ich war in unserer Bibliothek. Da gibt es nichts außer historische Romane, die ich ja schlecht als Quellen nutzen kann. Und im Internet finde ich immer nur kurze Abschnitte. Vor allem über die Zeit nach 800 finde ich wenig.
Re: Rom im Mittelalter
Thalia am 3.5.09 um 12:25 Uhr (Zitieren) I
6. Saeculum Obscurum
Die ersten Jahre des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation“ stellten aufgrund der kurzzeitigen Unterstützung von Seiten der Karolinger eine Blütezeit für die wiedergeborene Hauptstadt Rom und ihre Bewohner dar. Doch diese fand durch einen Überfall der Sarazenen 846 und durch Streitigkeiten über die Verteilung der Machtbefugnisse zwischen fränkischem Kaiser und Papst ein Ende.1 Dabei konnte sich letzterer mit seinem autoritären Führungsanspruch in und um Rom immer mehr behaupten und seine Machtstellung weiter ausbauen. Die Sippen des erstarkten altrömischen Stadtadels sahen in dieser jedoch die Chance, ihren eigenen Einfluss in Rom geltend zu machen, begannen auf die Päpste einzuwirken, deren Wahl zu manipulieren und letztendlich eigene Familienmitglieder zu Päpsten ernennen. Die Kirche näherte sich dem moralischem Tiefpunkt. Nach rein politischen Kriterien ohne Rücksicht auf Bildung, Würde, und Alter wurden die Pontifices Maximi, oftmals sogar unter Anwendung von Gewalt, ein- und abgesetzt.2 Blutige Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der einzelnen Adelsfamilien und ihren jeweiligen Papstkandidaten auf den Straßen Roms zogen das Stadtbild schwer in Mitleidenschaft. Diese Jahrzehnte des sittlichen Verfalls gingen als „Saeculum Obscurum“3 in die Geschichte ein.4
Mitte des 11. Jahrhunderts erreichten die sich von Norditalien und Frankreich ausbreitenden Ideen einer grundlegenden Kirchenreform endlich auch Rom. Neben organisatorischen Neuordnungen und strengen Verhaltensnormen wie dem Zölibat oder dem Verbot der Simonie sah sie auch eine deutliche Trennung von Staat und Kirche vor. Papstwahl und Einsetzung von Bischöfen sollten allein der Kirche vorbehalten sein und ohne ausländische, politische Einflüsse erfolgen.5 Papst Gregor VII. ging noch einen Schritt weiter: Der Papst habe das Recht, nicht nur Bischöfe ein- und abzusetzen, sondern auch die weltlichen Herrscher, forderte er in seinem Werk „Dictatus Papae“.6 Eine Reihe von erbitterten, zum Teil blutigen Konflikten zwischen dem Papst und Kaiser Heinrich IV. und den jeweiligen Nachfolgern waren die Folge. Sie fanden 1122 ein vorläufiges Ende im Wormser Konkordat, einem Kompromiss, allerdings nur in Hinblick auf die Investitur der Bischöfe.
Doch die schwer errungene Autorität des Papstes wurde bald wieder in Frage gestellt von einer kommunalen Bewegung innerhalb Roms unter der Führung des Arnold von Brescia, die sich gegen die weltliche Macht des Papstes sowie die führenden Adelsfamilien richtete. Eine Republik mit einer Verfassung nach dem Vorbild der antiken römischen Republik wurde ausgerufen und nun kämpften drei Parteien um die Macht in Rom: Kaiser, Papst und Senat. Erst unter Papst Clemens III. gelang es letzteren beidem sich in einem Vertrag zu einigen, der die Forderungen der Bürger größtenteils erfüllte und der Kirche vieles ihrer verlorenen Macht zurückgab.7
1200 konnte Papst Innozenz III. das Stadtregiment wieder an sich reißen und leitete eine Ära ein, in der die Kirche eine unbestrittene Führungskraft in Europa darstellte und man sich in Rom wieder der baulichen Wiederherstellung und Verschönerung der Stadt zuwenden konnte. Rom wurde zu einem Anziehungspunkt für Pilger und Besucher, die Bevölkerung wuchs bis die Stadt im von Papst Bonifaz VII. ausgerufenem „Heiligem Jahr“ 1300, wieder 50 000 Einwohner zählte. Doch dieser forderte die Vormachtstellung der Kirche so rigoros, dass der französische König Philipp IV. gewaltsam in die Stadt eindrang, den Papst umbringen ließ und die Papstneuwahl entscheidend beeinflusste: Clemens V. verlegte die Residenz 1309 nach Avignon und das verlassene Rom versank in Anarchie. 8
© A. Novelli
Re: Rom im Mittelalter
bonifatius am 3.5.09 um 12:29 Uhr (Zitieren)
Die Zeit nach 800:

Rom im Mittelalter und Neuzeit

Die antike Glanzzeit Roms war längst vorüber und die Stadt im Niedergang begriffen da entwickelte sich eine neue Macht in Rom, die der Stadt wieder Ruhm und Ehre versprach.

Das Papsttum übernahm nach und nach sämtliche Kontrollfunktionen in der Stadt und machte Rom zu einem der wichtigsten Walfahrtsorte in der Welt. Rom stand damit auf einer Linie mit den bedeutendsten Walfahrtorten der Welt Jerusalem und Santiago de Compostela.

Im Jahr 800 erstrahlte Rom einmal mehr in prachtvollem Glanz als Papst Leo II Karl den Großen zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches erklärte. Die Stadt erlebte weiterhin viele Eroberungsversuche konnte sich aber erwehren auch gegen den Ansturm muslimischer Araber konnte die Stadt sich souverän halten und nur Randgebiete wurden geplündert. Rom, das inzwischen zum Mittelpunkt der katholischen Kirche aufgestiegen war, versprach seinen Pilgern besondere Ablässe und Gnaden gerade dann, wenn sie in den Heiligen Jahren in die Stadt pilgerten.

Alle 50 Jahre wurde ein sogenanntes Jubeljahr ausgerufen das Pilgern besondere Gnade erweisen würde. Von dieser Tradition stammt der Ausspruch „alle Jubeljahre einmal“, der den Seltenheitswert einer Sache zum Ausdruck bringen soll.

Das Grab des Apostels Paulus, der nach dem großen Brand der Stadt unter Kaiser Nero hingerichtet wurde, wurde von der katholisch römischen Kirche in Rom vermutet und zog viele Pilger aus der ganzen Welt an. Ebenfalls in Rom vermutet wurde zu dieser Zeit das Grab Simon Petrus, der zusammen mit dem Apostel Paulus begraben worden sein soll.

Die heiligen Stätten der Kirche und der damit unversiegbare Strom an Pilgern brachten der Stadt eine enorme Einnahmequelle und trugen dazu bei das Rom zu neuer wirtschaftlicher Qualität kam. Dieser wirtschaftliche Aufstieg der Stadt schlug sich in zahlreichen wunderschönen Bauwerken nieder wie etwa dem gigantische Petersdom.
Dieser wirtschaftliche Aufstieg wurde jedoch empfindlich gestört durch das Sacco di Roma- die Plünderung Roms. Söldnertruppen von Karl V. plünderten die Stadt empfindlich am 6. Mai 1527.
Die Stadt war jedoch inzwischen stark genug, um auch diesen Rückschlag zu verdauen und den Weg in eine neue Zukunft fortzusetzen.
Die Wirren des Mittelalters mit all seinen dunklen Begleiterscheinungen wie zum Beispiel der Inquisition gingen auch an der Stadt des Papstes nicht spurlos vorbei.
Re: Rom im Mittelalter
basti am 15.11.09 um 15:46 Uhr (Zitieren)
ich brauch hilfe bei geschichte bei latein im mittel alter
Re: Rom im Mittelalter
andreas am 15.11.09 um 15:52 Uhr (Zitieren)
@basti

dann stelle bitte konkrete Fragen ein. Bei lat. Texten ist immer der eigene Versuch der Übersetzung einzubringen, dann wird auch geholfen.
 
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