Latein Wörterbuch - Forum
Außenposten — 1363 Aufrufe
Adversarius am 13.5.09 um 22:30 Uhr (Zitieren) II
Was bedeutet Außenposten auf Latein? oder sowas ähnliches halt.
Re: Außenposten
Liberator am 13.5.09 um 22:40 Uhr (Zitieren) I
„castra“ heißt „Lager“, „castella“ wäre ein kleines Lager, also soetwas wie ein Außenposten. Warte aber liebeer noch auf Bestätigung!
Re: Außenposten
Adversarius am 13.5.09 um 22:44 Uhr (Zitieren) II
castra und so kenne ich. daran ahbe ich auch gedacht. aber das ist mir noch nicht „außen“ genug xDD
Re: Außenposten
Legio XIII am 13.5.09 um 22:59 Uhr (Zitieren) II
Na ja, also Castra bezeichnet ja eher einen Militärstützpunkt, bzw. ein Legionslager für Einheiten in Operationsgrößen von ca. 1000 bis 12000 Mann (je na Kohortengröße). Castella(e) waren eher Manipellager oder Auxiliar-Stützpunkte, sprich Hilfstruppen- oder Eingreifreservelager - also 80 Mann+.

Was du meinst würde ich wohl eher mit einem Beobachtungsposten (wie etwa die Limes-Türme oder die Wachtürme der damaligen Haltern-Porta Westflacia-Route sehen), in denen Besatzungen von zehn, zwanzig Mann, also ein bis zwei Contubernia operierten. Ich kenne das lateinische Wort dafür nicht, aber ist dir so etwas außen genug?
Re: Außenposten
Legio XIII am 13.5.09 um 23:02 Uhr (Zitieren) II
Entschuldigung. Ein Manipel umfasste zu Augustus Zeiten 160 Mann, nicht 80. Das waren Zenturien.

Also Manipellager mit 160 Mann oder mehr oder eben Auxiliar-Truppen (je na Infanterie oder Reiterei unterteilt) etwa 120 Mann is eben 1000 Mann - je na Wichtigkeit des Lagers
Re: Außenposten
Adversarius am 13.5.09 um 23:13 Uhr (Zitieren) II
ja, das wäre mir außen genug^^
Re: Außenposten
Legio XIII am 13.5.09 um 23:29 Uhr (Zitieren) II
Sehr schön. Jetzt muss du nur noch Beobachtungsturm/Posten finden und vielleicht in einem Einzeiler erklären, dass der ne 10 Mann Besatzung hat.

Hier kannst du bei Minute 4:55 einen solchen Turm sehen, der auch prompt von Arminius abgefackelt wird:
(ich habe das jetzt nicht als Link angegeben)

http://www.youtube.com/watch?v=NO6woQWwUuU

Beste Grüße: Legion XIII

P.S.: @Legio XIII: Du weißt schon, dass das Porta Westfalica heißt, nicht Porta Westflacia?

Ja, in der Tat. Es war mir bekannt.

Re: Außenposten
Legio XIII am 13.5.09 um 23:29 Uhr (Zitieren) II
Ich habs doch als Link angegeben^^
Re: Außenposten
Bibulus am 14.5.09 um 0:20 Uhr (Zitieren) II
Die taktische und strategische Form des
militärischen „Außenlagers“ ist eine moderne
Erfindung,die entweder durch
Wallenstein, Napoleon oder der Erfindung des
Dynamits bedingt wurde...

„castrum“ wäre zur Zeiten Caesars wohl die
richtige Anlage und das richtige Wort

(Ich bin kein Militärhistoriker,
aber ein "Außenposten hat ja nur dann Sinn,
wenn die Kommunikation zu den
„rückwärtigen“ Linien zeitnah
aufrecht erhalten werden kann.)

Da aber die Römer zwar schon über
erstaunliche Kommunikationsmittel
verfügt haben, aber eben nicht über
die elektrische „Telegraphie“..

Moment!

Es gab zwei antike Feldherren,
die auf ihre Weise „Außenposten“ unterhielten:

Der eine war Philipp II. von Makedonien,
Vater Alexander des Großen,

der andere Hannibal, der Punier, der Schrecken Roms.

So, und nun wälzt mal eurer Geschichtsbücher...

B-)
Re: Außenposten
Legio XIII am 14.5.09 um 0:34 Uhr (Zitieren) II
Es ist allerdings, Bibulus, ausreichend überliefert, dass (unter anderem) die römische Limeskette damals bereits mit richtigen „Feuermeldern“ - also mit kleinen Fackeln für die Kommunikation untereinander - und großen Ballen mit brennbarem Material für die Legionskastelle im Hinterland ausgerüstet waren, um bei einem Einfall kriegerischer Germanen sofort und Truppen zeitnah heranführen zu können.
Auch während derVarusschlacht gab es derartige Beobachtungs- und Wachtposten bereits.
Der Begriff „Außenposten“ mag modern sein. Die Idee kannten aber die Römer schon. Und allein mit Feuer konnten sie in der Nacht kilometerweite Areale überwinden und signalisieren.

Wir verstehen heute den Begriff des Außenpostens anders als die Römer. Für sie waren das damals tatsächlich Beobachtungstürme, die von einem Castra (etwa Haltern oder Vetera) entfernt lagen, jedoch nur so weit, dass schnelle Eingreiftruppen bei Signalgebung (Tagsüber Rauch, nachts Licht) zeitnah agieren konnten also sagen wir zehn, zwanzig Kilometer, was etwa einen Marschtag bedeutet hätte (meist eben weniger) und die (gemeint sind die Türme) vom Lager in Versorgung und Ausbesserung abhängig waren (Zum Beispiel jede Woche ein Trosswagen mit Lebensmitteln oder so etwas.)

In diesem Sinne besaßen auch die Römer Außenposten.

Beste Grüße: Legio XIII
Re: Außenposten
Legio XIII am 14.5.09 um 0:45 Uhr (Zitieren) I
Siehst du es allerdings als strategisches Konzept, dann hast du Recht. In diesem Fall war der Außenposten ein großes Legionslager (etwa wie das Sommerlager beim Weserbruch in der Porta Westfalica, aus dem Varus im Herbst 9 n.Chr. auf dem Heimweg nach Haltern war, als Arminius die drei Legionen erledigte).
Diese konnte sich autonom versorgen und Operationen abgeschnitten von den eigenen Linien durchführen.
Meist errichtete man diese Art von Außenposten nur dann, wenn man in absehbarer Zeit die Besetzung eines Gebietes in Angriff nahm.

Legio XIII
 
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