Ich erbitte die Hilfe von jemandem, der sich im christlichen Latein auskennt.
Der erste Satz von William Gaddis' „Letzte Instanz“ lautet: „Gerechtigkeit gibt’s im Jenseits; hier auf Erden gibt’s das Recht.“
Nun frage ich mich, ob man das angemessen auf Latein ausdrücken kann. Das Jenseits? Die Gerechtigkeit im überirdischen Sinne? Existieren dafür spezielle Wörter?
Leider besitze ich kein Wörterbuch für mittelalterliches Latein.
Müßte man dazu den Satz nicht umstellen? Oder kann man mit „(in) illa“ beginnen?
Das gefiele mir nicht, denn der Duktus des Satzes muß abfallend sein: der hehre Anfang, dann der Abfall in soetwas Profanes wie das irdische Recht.
mir ist caelum auch im metaphysischen sinnes des himmels bekannt und ius und iustitia sind eigentlich die passenden übersetzungen
also wäre mein erster vorschlag (nach meinem gefühl etwas lateinischer ausgedrückt):
iustitia cis vitam, transque ius
ius trans vitam, cisque iustitia
ius, iustitia im nominativ, vitam im akkusativ, das ganze als chiasmus
und elliptisch
eine Anmerkung meinerseits
(es ist ja auch noch „Himmelfahrtstag“):
Die christliche Religion konnte bei den germanischen
Völkerschaften auch deshalb so relativ schnell
Fuß fassen, weil die Jenseitsvorstellungen des
Christentums denen der Germanen recht nahe waren:
Es gab ein „glückliches“ Leben nach dem irdischen Tode.
Es gab für diejenigen,
die diesseitig aufrichtig gelebt haben,
eine jenseitige Belohnung:
(da „Paradies“, dort „Walhalla“ genannt,
jeweils mit dem obersten Gott als Vorsitzenden
und Showmaster...)
Ich kenne Leute, die sich die „ewigen Jagdgründe“ als ewige Champions League vorstellen, mit Fortuna Düsseldorf als Dauersieger. Aber wer ist dann der Große Showmaster? Imperator Agricola panifex?
Den, lieber Graeculus, darf sich jeder nach seiner Confessio
(oder, wie Friedrich II. sagt,
nach eigener Fasson selig )
ausdenk.., äh, , ausglauben.....