Adsis, Christe, dapes hinc nunc benedicere sumptas, ut satient famulos fercula ista tuos.
Tu nostras animas, petimus et corpora victu
dulcifero pascas, semper alas, vegetes.
Namque cibum siccis et potum largus in arvis
tu dederas populo rite petenti tuo.
Bauschmerzen bereitet mir vor allem der zweite Satz. Den ersten habe ich etwas freier übersetzt, bin mir aber bzgl. seiner grammatikalischen Wiedergabe nicht sicher.
Weil „sumptas“ ein PPP ist (der Konjunktiv hieße „sumas“), muss der Infinitiv (benedicere) das Prädikat sein:
... um zu segnen (final)
„sumptas“ ist kongruent zu „dapes“, also ungefähr: Die Speisen, die genommen worden sind.
->Alcuin (Albinus): Tischgebet
„Alkuin war gegen Ende des 8. Jh. der bedeutendste Gelehrte am Hofe Karls des Großen in Aachen. Sein Ziel war es, den Franken das römische Kulturerbe zugänglich zu machen.“
Das Original steht in karolingischen Minuskeln geschrieben, natürlich ohne Komata, jedoch in dieser Reihenfolge. Und ja, es ist das Gebet von Alkuin, dem Hofgelehrten Karls des Großen und Lehrer von Hrabanus Maurus.
Also falls ich mich nicht „zu schwer“ ausgedrückt habe:
Ich meine, dass in dem Satz
Tu nostras animas, petimus et corpora victu
dulcifero pascas, semper alas, vegetes.
ein Zeilensprung am Ende existiert.
victu und dulcifero stehen in KNG, sind kongruent zueinander, gehören beisammen.
Also im Prinzip:
Tu nostras animas, petimus et corpora victu dulcifero pascas, semper alas, vegetes.