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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Über die Sonne (242 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 29.05.2024 um 14:38 Uhr (Zitieren)
Isidor von Sevilla, Etymologiae III 46-50:
46. Von der Milchstraße [Candidus Circulus]. Der milchfarbene Kreis ist eine Straße, die in einer Sphäre zu sehen ist; sie ist nach ihrer glänzend weißen Farbe [candor] benannt, weil sie weiß ist. Andere sagen, dies sei die Straße, auf der die Sonne wandert [viam esse qua circuit sol], und sie leuchte [noch nachts] vom Schimmer ihres Durchgangs.

47. Von der Größe der Sonne. Die Größe der Sonne ist mehr als die der Erde, weshalb sie auch in dem Augenblick, wenn sie aufgeht, gleichzeitig den Menschen im Osten und im Westen erscheint. Aber obwohl sie uns nur den Durchmesser einer Elle zu haben scheint, muss man bedenken, wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist, was durch die Weite dazu führt, dass sie uns klein erscheint.

48. Von der Größe des Mondes. Die Größe des Mondes aber, so sagt man, ist kleiner als die der Sonne. Denn während sich die Sonne oberhalb des Mondes befindet und dennoch größer als der Mond gesehen wird, selbst dann, wenn er sich nah bei uns befindet, wird sie als viel größer als der Mond erkannt. Soviel aber, wie die Sonne größer ist als die Erde, soviel ist die Erde größer als der Mond, [und zwar] um einige Einheiten [= um ein Vielfaches].

49. Vom Wesen der Sonne. Während die Sonne feurig ist, erhitzt sie sich umso mehr entlang der heftigen Bewegung ihrer Drehung. Die Philosophen sagen nämlich, dass ihr Feuer durch Wasser genährt werde und sie aus dem gegensätzlichen Element die Kraft für das Licht und die Wärme nehme. Deshalb sehen wir sie öfter feucht und mit Tau überzogen.

50. Von der Bahn der Sonne. Die Sonne soll sich um sich selbst drehen und nicht mit der Welt gedreht werden [non cum mundo verti]. Denn wenn sie am Himmel befestigt bliebe, wären alle Tage und Nächte gleich lang. Weil wir aber sehen, dass sie am einen Ort morgens im Begriff ist aufzugehen, an einem anderen aber abends untergegangen ist, scheint es uns, als bewege sie sich von sich aus und nicht, als drehe sie sich mit dem Himmel. Durch ungleiche Abstände aber vollendet sie die Jahreskreise, wegen des Wechsels der Jahreszeiten. Aufgehend macht sie Tag, untergehend führt sie die Nacht herauf.

Denn während sie weiter zum Mittag wandert, macht sie die Winter, so dass die Erde von winterlicher Feuchtigkeit und Schnee trieft. Weiter nach Norden schreitend bringt sie die Wärme zurück, so dass die Früchte durch Reif trocken werden, und das, was in Feuchtigkeit erhitzt ist, wird durch die Erwärmung weich.

(Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla. Hrsg. v. Lenelotte Möller. Wiesbaden 2008, S. 144 f.)
 
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