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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
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Der Dionysoskult
(258 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 29.07.2024 um 00:15 Uhr (
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Wenn ich das frühe Ritual des Dionysoskultes richtig verstehe, so war seine soziale Funktion wesentlich kathartischer Art; es reinigte – psychologisch gesehen – das Individuum von jenen ansteckenden irrationalen Triebkräften, die aufgestaut Ausbrüche eines Wahnes, der sich im Tanze äußerte, und ähnlicher Erscheinungsformen kollektiver Hysterie verursachten. Das kann man auch in anderen Kulturen beobachten. Im Dionysoskult bot sich die Gelegenheit, diese Triebkräfte in ritualer Form abzureagieren.
Wenn das richtig ist, dann war Dionysos in der archaischen Zeit für die Gesellschaft ebenso notwendig wie Apollon. Jeder Gott suchte in seiner Weise den Ängsten abzuhelfen, die eine Schuldkultur (1) kennzeichnen. Apollon versprach Sicherheit: „Begreife deine Stellung als Mensch; tu, was der Vatergott dir sagt; dann wirst du morgen ein ungefährdetes Leben genießen können.“ Dionysos versprach Freiheit: „Vergiß den Unterschied, und du wirst die Einheit finden; schließe dich dem θίασος an, und du wirst heute glücklich sein.“
Dionysos war vorzüglich ein Gott der Freude, πολυγηθής, wie Hesiod ihn nennt; χάρμα βροτοῖσιν, wie ihn Homer bezeichnet. Seine Freuden waren allen zugänglich, selbst den Sklaven und jenen Freien, die von den alten Geschlechterkulturen ausgeschlossen waren. Apollon wurde nur in der besten Gesellschaft verehrt, von den Zeiten an, da er Hektors Schutzgott war, bis hin zu den Tagen, als er adlige Wettkämpfer kanonisierte. Dionysos aber war zu allen Zeiten δημοτικός, ein Gott des Volkes.
Des Dionysos Freuden waren außerordentlich vielfältig. Sie reichten vom primitiven Vergnügen eines Bauerntölpels, der auf eingefetteten Weinschläuchen herumhüpfte, bis zur ὠμοφάγος χάρις der ekstatischen Bacchanten. Auf beiden Ebenen, und auf allen dazwischenliegenden, ist er der Lysios, „der Befreier“, der Gott, der mit sehr einfachen Mitteln, oder auch mit weniger einfachen, den Menschen für kurze Zeit befähigt, von sich selbst loszukommen, und der ihn dadurch befreit. [...]
(Erec Robertson Dodds: Die Griechen und das Irrationale. Darmstadt 1970, S. 48 f.)
(1) zu unterscheiden von einer Schamkultur
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