Γραικύλος schrieb am 29.07.2024 um 14:30 Uhr (Zitieren)
Anscheinend funktioniert dieser Gegensatz noch. Ich lese, daß der Versuch, bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris ein Bacchanal darzustellen, von katholischer Seite als Verhöhnung des letzten Abendmahls beklagt wird.
Eine Zählung habe freilich mehr als zwölf "Apostel" ergeben ... was mich wiederum an eine Pointe von Monty Python erinnert.
Re: Dionysos gegen den Gekreuzigten
filix schrieb am 29.07.2024 um 14:34 Uhr (Zitieren)
Waren Kängurus zu sehen?
Re: Dionysos gegen den Gekreuzigten
Johannes schrieb am 29.07.2024 um 17:14 Uhr (Zitieren)
wiki hat einen umfassenden, wie ich meine, sehr interessanten Artikel auch zu diesem Thema:
Jesus wusste, dass es eng für ihn wurde und das Kreuz auf ihn wartet, womit sich das viel wichtigere Problem stellte. Wie diesen Tod deuten? Das Abendmahl war eine Abschiedmahl
von und für einen, der wusste, dass es zum Showdown kommt, er unmittelbar bevorsteht.
Dass der Kreuzestod und dessen Deutungen hoch problematisch sind, ist bekannt. Selbst Ratzinger soll ihn einmal für nicht unbedingt heilsnotwendig gehalten haben. Die eigentliche Erlösung geschehe in der Inkarnation/Ensarkosis tou logou (vgl. Athanasius) als Solidarisierung des Schöpfers mit seinem v.a. leidenden Geschöpf.
So gesehen lässt sich wohl auch diese angebliche Verhöhnung schnell relativieren, wenn nicht gar als Unsinn entlarven, auch wenn das der kirchl. Mainstream anders sieht oder sehen muss, weil dogmatisch so gefordert und noch nicht im Blick auf die neueste Forschung neu betrachtet, mehr Sinn machender revidiert und nachvollziehbarer, weil rationaler und zeitgemäßer, interpretiert:
Da zieht einer sein Ding = Gottesvorstellung mit allen Konsequenzen durch und verliert dabei sein Leben, vergleichbar Regime-Kritikern, die sich für die Menschenrechte opfern - auch ohne Hoffnung auf ein ewiges Leben = Bestätigung durch Gott.
Re: Dionysos gegen den Gekreuzigten
filix schrieb am 29.07.2024 um 18:46 Uhr (Zitieren)
Dass bei dieser wesentlich auch Wertvorstellungen transportierenden kulturellen Selbstdarstellung des Alten Kontinents vor der Weltöffentlichkeit keine theologischen Debatten ausgefochten wurden, ist ja wohl offensichtlich, als empörter Katholik hätte ich mir an dieser Empörung abgelten lassen, was sie zur behaglichen Illusion beiträgt, die religionskritische Moderne sei in Europa vital und träte furchtlos mit in 250 Jahren entwickelten intellektuellen und künstlerischen Mitteln jedem ihrer Widersacher mit dem gleichen Elan gegenüber.