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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ein jüdisches Drama (86 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 27.11.2024 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Der jüdische Autor Ezechiel (zwischen 240 und 100 v.u.Z.) hat ein Drama im griechischen Stil über Moses und den Exodus verfaßt: Exagoge (Ἐξαγωγή). Erhalten sind davon längere Passagen als Zitate in der „Praeparatio Evangelica“ des Eusebios (Buch IX Kap. 28 und 29).

https://archive.org/details/eusebius-preparation-for-the-gospel-full-work-gifford-1903-trans
Re: Ein jüdisches Drama
Aurora schrieb am 27.11.2024 um 07:37 Uhr (Zitieren)
Den göttlichen Ursprung des Christentums sieht Eusebius u. a. darin erwiesen, dass sich die christliche Kirche, wie von Jesus prophezeit, universal und unbezwingbar fest etabliert habe. Ebenso seien Jesu Erscheinen und sein Auftrag, die Heiden zu bekehren, bereits von Propheten des Alten Testaments verkündigt worden. Außerdem habe gleichzeitig mit dem Auftreten Jesu die Pax Augusta begonnen, die eine Beendigung der endlosen militärischen Konflikte der verschiedenen Staaten miteinander und die Entstehung einer Friedenszeit im römischen Weltreich gebracht habe. Gegenüber der Zügellosigkeit des Polytheismus habe die christliche Ethik, etwa durch das Verbot von Inzest oder die Gleichstellung von Kranken und Schwachen, die Entwicklung der Kultur positiv gefördert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Praeparatio_evangelica

Zu dem Neuem, was Jesus gebracht haben soll,
finde ich Netz:

1. Die Lehre von der Liebe und Feindesliebe
Jesus hat die Liebe als zentrales Gebot betont, insbesondere die Liebe zu Gott und die Nächstenliebe:

Doppelgebot der Liebe: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen [...] und deinen Nächsten wie dich selbst" (Matthäus 22:37-39).
Feindesliebe: Jesus fordert auch dazu auf, die Feinde zu lieben und für die zu beten, die einen verfolgen: "Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen" (Matthäus 5:44). Diese radikale Vorstellung der Liebe unterscheidet sich von früheren Vorstellungen, die oft auf Gerechtigkeit und Vergeltung abzielten.

2. Das Konzept von Vergebung und Gnade
Jesus brachte ein neues Verständnis von Vergebung und Gnade. In vielen seiner Gleichnisse (z. B. das Gleichnis vom verlorenen Sohn) wird die bedingungslose Vergebung Gottes hervorgehoben. Er forderte die Menschen auf, einander zu vergeben, wie Gott ihnen vergibt. Dieses Prinzip der Gnade war ein starker Gegensatz zur Betonung des Gesetzes und der Vergeltung im Alten Testament.

3. Das Reich Gottes
Ein zentrales Thema in der Lehre Jesu war die Verkündigung des Reiches Gottes. Dieses Reich sollte nicht als politisches oder irdisches Königreich verstanden werden, sondern als ein Zustand der Gerechtigkeit, des Friedens und der Liebe, der durch die Gegenwart und das Wirken Gottes in den Herzen der Menschen beginnt. Die Idee, dass das Reich Gottes sowohl im Hier und Jetzt als auch in der Zukunft zu verwirklichen ist, war in dieser Form eine neue Vorstellung.

4. Neues Verhältnis zu den Geboten und dem Gesetz
Jesus hat das Gesetz des Alten Testaments nicht abgeschafft, aber er hat es auf eine neue Weise interpretiert:

In der Bergpredigt (Matthäus 5-7) verschärft Jesus einige Gebote und richtet den Fokus auf die innere Haltung der Menschen, nicht nur auf äußerliche Handlungen. Zum Beispiel geht es nicht nur darum, nicht zu morden, sondern auch darum, Zorn und Hass zu vermeiden.
Gleichzeitig kritisierte er eine bloß formale Einhaltung von Regeln, wie sie von den Pharisäern oft vertreten wurde, und stellte die Barmherzigkeit und das Mitgefühl über die buchstabengetreue Befolgung des Gesetzes.

5. Die Inkarnation: Gott wird Mensch
Im christlichen Glauben wird Jesus als der Sohn Gottes betrachtet, der durch seine Menschwerdung (Inkarnation) eine einzigartige Verbindung zwischen Gott und den Menschen schuf. Diese Vorstellung, dass Gott in der Person Jesu selbst Mensch wurde, um den Menschen nahe zu sein und sie zu erlösen, war eine radikal neue Idee in der religiösen Welt des Judentums.
6. Erlösung durch das Kreuz

Die Vorstellung, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz die Menschheit von Sünde und Tod befreit, war ebenfalls neu. Im Judentum gab es Opferpraktiken zur Sühne für Sünden, aber das Opfer Jesu wird als einmaliges und endgültiges Opfer verstanden, das allen Menschen die Erlösung bringt.

7. Auferstehung und das ewige Leben
Die Auferstehung Jesu und die Verheißung des ewigen Lebens für diejenigen, die an ihn glauben, sind zentrale Elemente seiner Botschaft. Die Vorstellung, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass durch die Auferstehung eine neue Lebensperspektive eröffnet wird, ist ein Kernelement des christlichen Glaubens.

Ab Punkt 5 ist es reine Glaubenssache.
Punkt 6 ist hochproblematisch und so nicht mehr vermittelbar.
Re: Ein jüdisches Drama
Γραικύλος schrieb am 27.11.2024 um 12:26 Uhr (Zitieren)
Ah, Du hast Dich gleich über die gesamte Schrift informiert, die, ehrlich gesagt, mein Fall nicht ist. Daß sie einen gewissen Zugang zu einem ansonsten verlorenen jüdischen Drama (ein wohl nicht sehr zahlreich bestücktes literarisches Genre) bietet, das fand ich interessant.
Re: Ein jüdisches Drama
Andreas schrieb am 27.11.2024 um 14:22 Uhr (Zitieren)
Die Frage nach dem Proprium des Christentums oder dessen Wesen (vgl. Adolf von Harnack) ist schon sehr interessant v.a. wenn man sie von theologischer Überfrachtung befreit.
Harnack wollte Jesus komplett aus dem Evangelium herausnehmen zugunsten der Vatergottes.
Da wurde wie sooft Eisegese statt diskutable Exegese getrieben.
Mit Allegorie kann ich alles überall hineininterpretieren.
(vgl. Augustinus, Kommentar zum Johannesevangelium, mit hanebüchenen Interpretationen.
Er war nebenbei der Lieblingsautor des verstorbenen Benedikt XVI.)

https://de.wikisource.org/wiki/Das_Wesen_des_Christentums

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_von_Harnack#Theologisches_Werk
 
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