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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Genieße das Leben (73 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 04.05.2025 um 22:27 Uhr (Zitieren)
Kurz ist bemessen die Frist, die im ganzen wir Menschlein hier leben,
käm auch ein jeder von uns silbern ins Alter hinein.
Kürzer noch dauert der Mai. Drum solang sie noch lenzen, die Tage,
füll bis zum Rand sie mit Wein, Liebe und Singen dir an.
Rasch kommt der Winter des Alters und drückt dich. Zehn Minen dann bäumen
nicht mehr das Fleisch dir, so sehr ist deine Mannheit gelähmt.
[οὐδὲ δέκα μνῶν
στύσεις. τοιαύτη σ‘ ἐκδέχετ‘ ὀρχιπέδη.]

[Antiphanes; Anthologia Graeca X 100]
Re: Genieße das Leben
Udo schrieb am 05.05.2025 um 13:21 Uhr (Zitieren)
Zum Genießen gehört:

a) Man muss es können.

b) Man muss es sich leisten können.

c) Man muss mit dem Neid anderer leben können.

d) Mögliche schädliche Folgen sollten bekannt sein.

e) Was fällt den anderen noch dazu ein?

Konstantin Wecker:
Wer nicht genießt, ist ungenießbar:

Noch kriegt ihr mich nicht dran
Es gibt noch viel, zu viel zu tun
Auf diesem Lorbeer, der erstickt
Und träge macht, will ich nicht ruhen
Mich lockt das Ungetane
Und um Sterben bleibt noch so viel Zeit
Die Sattheit, die man uns verspricht
Bezahlen wir nur mit Einsamkeit
Da ist ein Himmel, und der will
Schon lange eingenommen sein
An diesem Höhenflug der Lust
Muss ich doch auch beteiligt sein
Ich weiß, ihr hättet mich sehr gerne
Redlich, reif und situiert
Lasst euren Käse reifen
Ich bleib lieber weiter unkastriert
Ich steh doch immer wieder auf
Auch wenn bis jetzt noch vieles mies war
Ab heute wird nichts mehr versäumt
Wer nicht genießt, ist ungenießbar
Ich will die Feigheit brennen sehen
Man muss sich wehren, solang man kann
Denn wer sich fügt, der fängt bereits
Ganz insgeheim zu lügen an
Die Herren pokern, ihre Welt
Schneit unsere Herzen langsam ein
Jetzt kann nur noch die Fantasie
Die Sterbenden vom Eis befreien
Es kann nicht gut sein, wenn man friert
Jetzt muss was Weiches, Warmes her
Die kalte Last der Sittsamkeit
Wird mir schon lange viel zu schwer
Ich steh doch immer wieder auf
Auch wenn bis jetzt noch vieles mies war
Ab heute wird nichts mehr versäumt
Wer nicht genießt, ist ungenießbar.

Wann ist ein Genuss ein wahre, wann nur eine reine Befriedung ?
Woran erkennt man den wahren Genuss?

Genuss ist das bewusste, als angenehm empfundene Erleben einer Sinnes-, Gefühls- oder Denkerfahrung, das oft mit einem Moment des Innehaltens und einer Steigerung des Wohlbefindens verbunden ist.

Wesentliche Merkmale von Genuss:

Subjektivität: Was jemand als Genuss erlebt, ist individuell verschieden (z. B. Musik, Essen, Natur, Stille, Denken).

Bewusstheit: Genuss setzt Aufmerksamkeit und Präsenz voraus; er geschieht nicht nebenbei.

Sinnesfreude: Oft über Geschmack, Geruch, Hören, Sehen oder Berührung vermittelt.

Zeitdimension: Genuss braucht Zeit oder zumindest ein Loslassen von Eile.

Nicht bloßes Verlangen: Genuss unterscheidet sich vom bloßen Konsum oder von bloßer Triebbefriedigung – es geht um Qualität des Erlebens, nicht bloß um Befriedigung.

Philosophisch betrachtet:

Für Epikur war Genuss (hēdonē) das höchste Gut, allerdings verstand er darunter nicht maßlosen Lustgewinn, sondern maßvollen, dauerhaften Seelenfrieden.

Kant unterschied zwischen bloßem "Wohlgefallen" an etwas und einem "interesselosen Wohlgefallen", wie es beim Ästhetischen eine Rolle spielt – das kann auch als eine höhere Form von Genuss verstanden werden.

Korrekt? Fehlt etwas Wichtiges?
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Re: Genieße das Leben
βροχή schrieb am 05.05.2025 um 16:21 Uhr (Zitieren)
Ab heute wird nichts mehr versäumt


Ein bisschen panisch, bloss nichts anbrennen lassen. Zum Genuss gehört auch die Freiheit von der Angst, etwas zu verpassen.

 
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