Patroklos schrieb am 12.06.2025 um 19:54 Uhr (Zitieren)
Mir scheinen die Moiren für das individuelle Schicksal zuständig gewesen zu sein.
Demgegenüber heißt es über Tyche:
The Greek historian Polybius believed that when no cause can be discovered to events such as floods, droughts, frosts, or even in politics, then the cause of these events may be fairly attributed to Tyche.
Zudem gab es wohl Verschiebungen.
Ein tägliches Thema.
Literarisch ua dargestellt in Thornton Wilders „The Bridge of San Luis Rey“.
Patroklos schrieb am 14.06.2025 um 15:25 Uhr (Zitieren)
Dank für beide Hinweise. Womöglich Begriffe für Unerklärliches.
Dass in homerischen Zeiten die Moiren über den Göttern herrschten, bleibt bedenkenswert.
Allmähliches Dahinschwinden solcher Vorstellungen zeigt sich etwa beim Thema Horoskop.
Die astrologische Logik basiert auf jahrtausendealten Entwicklungen verschiedener Kulturen:
Ursprünge und Entwickler:
Mesopotamien (ca. 3000-500 v.Chr.):
Die Babylonier und Assyrer entwickelten die Grundlagen - sie teilten den Himmel in 12 Abschnitte und ordneten Planetenbewegungen irdischen Ereignissen zu. Die Logik: "Wie oben, so unten" (Entsprechungsprinzip).
Ägypten (ca. 2000 v.Chr.):
Ägyptische Astronomen-Priester verfeinerten die Kalendersysteme und Dekansterne. Sie verknüpften Himmelsereignisse mit Nilfluten und Erntezyklen.
Griechenland (ca. 600-100 v.Chr.):
Grieche wie Ptolemäus systematisierten die Astrologie wissenschaftlich. Ptolemäus' "Tetrabiblos" (ca. 150 n.Chr.) wurde zum Standardwerk - er "erfand" viele noch heute verwendete Deutungsregeln.
Zugrundeliegende Logik:
Analogiedenken: Planetenbewegungen spiegeln irdische Vorgänge wider
Zyklisches Weltbild: Himmelsereignisse wiederholen sich, also auch irdische
Elementenlehre: Feuer, Wasser, Luft, Erde bestimmen Charakter
Sympathie-Prinzip: Ähnliches wirkt auf Ähnliches
Moderne Entwicklung:
Die Sternzeichen-Eigenschaften wurden über Jahrhunderte durch Astrologen wie William Lilly, Johannes Kepler oder Alan Leo weiterentwickelt und "verfeinert".
Realität: Die Sterndeutungen sind kulturelle Konstrukte ohne empirische Basis - reine Tradition und Phantasie, die sich über Jahrtausende verfestigt hat.