Der »Thron« lässt mich in diesem Fall mit seinen abgerundeten Formen weniger an Tempel und Paläste denken als an Polstermöbel in Gelehrtenstuben, die sinnende Haltung des Historikers über dem aufgeschlagenen Buch als Attribut jenseits der Unterschiede in Kleidung, Haartracht und Mobiliar an die im 19. Jahrhundert beliebte Darstellungen seiner ebenfalls sitzenden antiken Zunftgenossen, wie man sie (u.a. Polybios, Livius) prominent etwa am Parlament in Wien findet. Für die wiederum waren u.a. die Statuen sitzender Philosophen der Antike, in Denkerpose eingehüllt in ihre Mäntel (in einem solchen verschwindet auch Mommsen), oft auch mit Schriftrollen versehen, eher Vorbilder als thronende Götter oder Herrscher.

Dankeschön.
Gibt es Verlinkungen für Anschauungsmenschen? Wir hatten ja soeben: imagines, non verba.

https://www.austriasites.com/vienna/bezirk01_parlament_herodot_von_karl_schwerzek.htm
https://www.austriasites.com/vienna/bezirk01_polybios_denkmal.htm


https://arachne.dainst.org/entity/1086150?fl=20&q=Sitzstatue%20philosophen&resultIndex=2

https://arachne.dainst.org/entity/1089104?fq=facet_ort:%22Rom,%20Italien%22&fl=20&q=Sitzstatue%20philosophen&resultIndex=3

You made my evening!
Derzeit ein großes Lob wegen der Tageslänge. Evening bedeutet between sunset and bedtime.

Noch der photographische Beweis zur Polstermöbelassoziation:

https://www.gettyimages.at/detail/nachrichtenfoto/theodor-mommsen-historiker-jurist-d-portr%C3%A4t-im-nachrichtenfoto/537152253

Erinnert sei auch daran, dass das Denkmal eines der bekannteren Gedichte Heiner Müllers, nämlich Mommsens Block, inspiriert hat. Das Langgedicht schrieb er anlässlich der Rückführung des Sitzbilds an den alten Standort vor der Humboldt-Universität.