Γραικύλος schrieb am 28.06.2025 um 12:48 Uhr (Zitieren)
[Lukillios; Anthologia Graeca XI 136]
Re: Ein literarischer Kampf
Γραικύλος schrieb am 28.06.2025 um 12:49 Uhr (Zitieren)
ἀνακλητικόν.]/sup] εἰς --> ἀνακλητικόν[sup]. εἰς
Re: Ein literarischer Kampf
Γραικύλος schrieb am 28.06.2025 um 12:51 Uhr (Zitieren)
ἀνακλητικόν. εἰς
Re: Ein literarischer Kampf
βροχή schrieb am 28.06.2025 um 13:10 Uhr (Zitieren)
... wenn das mal kein Mythos ist
Re: Ein literarischer Kampf
Γραικύλος schrieb am 28.06.2025 um 13:33 Uhr (Zitieren)
So berichtet es das Ende der "Ilias", jedenfalls bezogen auf die Herausgabe von Hektors Leichnam. Darauf spielt das Gedicht an.
Re: Ein literarischer Kampf
Patroklos schrieb am 28.06.2025 um 13:45 Uhr (Zitieren)
Waffenstillstand.
Re: Ein literarischer Kampf
filix schrieb am 28.06.2025 um 13:46 Uhr (Zitieren)
Gerade das Motiv von Hektors Lösung, der Waffenstillstand zur Herausgabe der Leichen, der nichts am Kriegsgeschehen ändert, Zerstörung und Vernichtung nur pausiert, hat es doch unter den Mythen am wenigsten verdient als reiner Mythos, das heißt als wirklichkeitsfremde Phantasterei gebrandmarkt zu werden, das passiert auch heute in Konflikten unentwegt. Mit dem Unterschied, dass der greise Vater oder die Mutter nicht immer persönlich kommen müssen.
Re: Ein literarischer Kampf
Patroklos schrieb am 28.06.2025 um 13:58 Uhr (Zitieren)
XXIV, 667 bis 670.
Priamos:
Und am zwölften, wenn not tut, den Kampf von neuem beginnen
Achill:
Ruhen lass‘ ich den Kampf so lange, wie du es wünschtest.
Re: Ein literarischer Kampf
βροχή schrieb am 28.06.2025 um 14:12 Uhr (Zitieren)
Ein Mythos ist ein Mythos, das ist nun mal so. Reine Mythen vs. unreine Mythen, welchen gebührte das Brandzeichen?
Warum beruft sich Lukullios auf einen alten Mythos, möchte es einen neuen erschaffen?
Re: Ein literarischer Kampf
Γραικύλος schrieb am 28.06.2025 um 14:22 Uhr (Zitieren)
Das sind die weniger mythischen Mythen.
Re: Ein literarischer Kampf
filix schrieb am 28.06.2025 um 14:32 Uhr (Zitieren)
Mythen sind keine historischen Berichte, sondern vielschichtige Erzählungen, die faktische, symbolische und auch phantastische Elemente miteinander verbinden. Das heißt aber nicht, dass sie in Bezug auf das, was Menschen tun und erleben, was ihre Entscheidungen motiviert nicht in unterschiedlichem Maße realistisch oder bedeutsam wären. Deine Bemerkung nutzte doch den Begriff Mythos im von mir paraphrasierten Sinne, um auszudrücken, dass derlei in der geschichtlichen Wirklichkeit nie vorkomme, oder? Das ist aber nun eben nicht der Fall.
Re: Ein literarischer Kampf
Patroklos schrieb am 28.06.2025 um 14:41 Uhr (Zitieren)
Als vollendet Bestatteter, als Patroklos, sage ich vorausschauend:
Die Ilias, als offenes Epos, bildet einen Mythos ab (etwa das Eingreifen der Götter) und ist auch Märchenhaft (sprechende Pferde). Der ausgehandelte Waffenstillstand bzw die Übergabe des Leichnams ist frei von Mythos. Ohne göttliche Hilfe. Ein Handel zwischen „Fürsten“.
Das über das Ende des Epos „bekannte“ Geschehen ist dann wieder Mythos.
(Gibt es übrigens epische Darstellungen des Hektorschen Begräbnisses? Es „müsste“ noch prunkvoller ausgefallen sein als „das meinige“.)
Re: Ein literarischer Kampf
filix schrieb am 28.06.2025 um 14:55 Uhr (Zitieren)
Ohne Götter geht da gar nichts, Zeus ordnet die Lösung über Thetis an, Priamos kommt sicher von Hermes geleitet ins Lager des Feindes. Das ist eben kein fürstlicher Kuhhandel, sondern soll als ein diese Unterbrechung ermöglichendes universales Prinzip menschlicher Ordnung, dem beide Seiten sich nicht verschließen dürfen, dargestellt werden.
Das Gedicht parodiert übrigens laut LCL-Ausgabe Aratos' Phaen. 131.
Re: Ein literarischer Kampf
Patroklos schrieb am 28.06.2025 um 16:01 Uhr (Zitieren)
Die Entscheidung zur Herausgabe ist „allerdings“;) göttlich inszeniert; doch ist der Handel um die Konditionen eher unmythisch, scheint mir.
Wenn möglich: Bitte ein Hinweis zur epischen Darstellung der hektorschen Bestattung.
Re: Ein literarischer Kampf
Werner schrieb am 28.06.2025 um 17:44 Uhr (Zitieren)
Johann Wolfgang von Goethe – Hermann und Dorothea
„Denn du hast ja den Strauß mit dem Drachen glücklich bestanden.“
(9. Gesang)
Theodor Fontane – Der Stechlin
„Der alte Strauß war hart geführt worden.“
(kontextuell: politischer Streit)
Ursprung:
Aus germanischer Wurzel strūt- / strūz- = stoßen, sich schlagen
→ indogermanische Wurzel streu- = sich anspannen, sich strecken, kämpfen
Verwandte Wörter:
Streit
streiten
strittig
Re: Ein literarischer Kampf
βροχή schrieb am 28.06.2025 um 18:23 Uhr (Zitieren)
Filix, sag niemals nie, ziemlich selten passt besser. ja und außerdem ist es ein echter Mythos, ich meinte beides gleichzeitig.
Re: Ein literarischer Kampf
βροχή schrieb am 28.06.2025 um 18:29 Uhr (Zitieren)
Werner, ich kenne die Wendung:
einen Strauß ausfechten.
Ich stellte mir einen Blumenstrauß vor. Etwas kurios.
Deine Erläuterung passt perfekt.
Re: Ein literarischer Kampf
filix schrieb am 28.06.2025 um 20:28 Uhr (Zitieren)
Nun, das Priamos-Motiv ist mittlerweile völkerrechtlich verankert und die einschlägigen Bestimmungen kommen auch tausendfach zur Anwendung, unter ziemlich seltenen Ereignissen mit mythologischen Pendants ohne symbolische oder dgl. Deutung, die die Lösung Hektors nicht nötig hat, stelle ich mir eher Schenkelgeburten und sexuelle Übergriffe durch Goldregen vor, auch dass man bei einem Verkehrsstreit unwissentlich seinen Vater erschlägt und später die Mutter heiratet, scheint mir de facto kein Massendelikt.
Die Bedeutung, die der damit verknüpften Rechtsvorstellung schon in der Antike zukommt, kann man u.a. Euripides' Die Schutzflehenden (Ἱκέτιδες) entnehmen, wo es ja treibende Kraft des Plots ist. Dort heißt es V. 669ff:
Re: Ein literarischer Kampf
Patroklos schrieb am 28.06.2025 um 20:48 Uhr (Zitieren)
Zu Danaë könnte man den Aspekt Gold einmal beleuchten, so wie es Horaz tut und igW auch Alexander Pope.
Re: Ein literarischer Kampf
βροχή schrieb am 28.06.2025 um 22:34 Uhr (Zitieren)