Hölzerne Varianten stehen uns auch heute vor Augen:
Pauschenpferd (Turnen. Pausche=Griff)
Steckenpferd (Stiel)
Karussellpferd
Nachziehpferd (Holzspielzeug)

Bei Triphiodor handelt es sich aber wohlgemerkt, und den Klassiker, das "Trojanische" Pferd (Τροίης ἐχθρὸν ἄγαλμα). Hohl und besetzt mit feindlichen Kriegern.

wohlgemerkt, und den Klassiker --> wohlgemerkt um den Klassiker

Als Patroklos war mir das Pferd damals kein Begriff, doch hier im Elysion ist das natürlich talk of the town.
Uns Ältere nervt es allerdings, wenn Odysseus immer und immer wieder den Neuankömmlingen die Pferdegeschichte erzählt.
Neulich kam ein gewisser Goethe an, und Odysseus wollte auch ihn ins Bild setzen. Der winkte aber ab. Sei ihm lange bekannt. Stattdessen verwies uns dieser Dichter auf eine Darstellung seiner Ankunft bei uns, „Goethes Ankunft im Elysium“. Angefertigt in einigen Jahren von einem Franz Nadorp. Da staunte selbst Odysseus.

Wer verstorben im Elysion eintrifft, ist irgendwann zuvor geboren worden. Etwa am heutigen Tage, vor vielen Jahren, in Frankfurt.

2 Archetypen treffen hier zusammen,
sagenhafte Pferde und sagenhafte Fahrzeuge.

Zitat von Γραικύλος am 28.8.25, 9:39

Bei etlichen Darstellungen dieses Pferdebaus bleibt die Fortbewegungsart unklar; hier wird es deutlich ausgesprochen: es hat Räder.

Mit einem Rad unter jedem Huf wurde das Pferd freilich schon in den ältesten bekannten Darstellungen aus dem frühen 7. Jh. gezeigt:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Mykmm206.jpg

https://www.britishmuseum.org/collection/object/G_1898-1118-1?selectedImageId=1279340001

Auf dem Bild ist es sehr schlank und hochbeinig, man muss befürchten, dass es eingeknickt oder umgekippt wäre.

Ausgangspunkt der Konstruktion war vermutlich der Belagerungsturm. Dieser wurde äußerlich pferdeförmig verkleidet?

Ein Belagerungsturm (auch Wandelturm) wurde von den Belagerern einer Burg oder sonstigen Befestigung gebaut, um mit den eigenen Truppen die gegnerischen Mauern zu überwinden. Belagerungstürme waren meist mehrstöckige Holzkonstrukte auf Rädern oder Rollen, die von den Belagerern vor Ort angefertigt wurden. Belagerungstürme maßen typischerweise 5 m bis 15 m in der Seitenlänge und konnten bis zu 40 m hoch sein. Es gab sie bereits im Altertum. Quelle: wiki

Danke für die Hinweise auf die bildlichen Darstellungen. Aber weder Homer (Odyssee), noch Quintus Smyrnaeus, noch Ps.-Aristoteles (Mirabilia) noch Palaiphatos. noch Ps.-Apollodor, noch Hyginus erwähnen Räder. Das tun m.W. lediglich Dictys Cretensis und eben Triphiodor, also eher randständige Autoren.

Palaiphatos. noch --> Palaiphatos, noch

Das hölzerne Pferd hat nicht die Funktion eines Belagerungsturmes (dessen höchster, die Helepolis des Demetrios Poliorketes, tatsächlich 40 m hoch war und von 3000 Männern geschoben werden mußte).

Um auf die Idee eines rollbaren Pferdes zu kommen, genügte es wohl, an ein Kinderspielzeug zu denken. Im Mythos war es freilich Athene, die sie dem Epeios eingegeben hat.