Γραικύλος schrieb am 05.09.2025 um 23:05 Uhr (Zitieren)
Calpurnius Flaccus: Deklamationen 4:
(Calpurnius Flaccus: Deklamationen. Hrsg. v. Stefan Knoch. Berlin/Boston 2024, S. 32-35)
(1) Näheres ergibt sich allenfalls aus dem Kontext. Der Stiefmutter wurde in Deklamationen häufig unterstellt, einen negativen Einfluss auf den Familienfrieden auszuüben.
(2) Ein zum Tode Verurteilter verlor nicht nur seine Bürgerrechte, sondern wurde auch aus der Familie ausgestoßen, zu der neben den Freien auch die Sklaven des Haushaltes gehörten; er unterstand damit nicht mehr der patria potestas.
(3) Das Tullianum war ein unterirdischer Teil des römischen Staatsgefängnisses, in dem die zum Tode Verurteilten gefangen gehalten und hingerichtet wurden.
(4) Das heißt wohl: Verwandtenmord ist ein solch unglaubliches Verbrechen, das man selbst bei anscheinend eindeutiger Faktenlage nie sicher sein kann, ob eine entsprechende Verurteilung wirklich zu Recht erfolgt ist. Das Gesetz ordnet daher vor der Hinrichtung eines wegen Verwandtenmordes Verurteilten dessen einjährige Inhaftierung an, um im Falle eines Justizirrtums eine Korrektur zu ermöglichen.
Das menschliche Gewissen wird aus verschiedenen wissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven erklärt:
Evolutionsbiologische Sicht:
Das Gewissen entstand wahrscheinlich durch evolutionäre Vorteile kooperativen Verhaltens. Menschen, die in Gruppen zusammenarbeiteten und soziale Normen befolgten, hatten bessere Überlebenschancen. Empathie und moralische Intuition entwickelten sich als Anpassungen.
Neurobiologische Grundlagen:
Moderne Hirnforschung zeigt, dass moralische Entscheidungen in verschiedenen Hirnregionen verarbeitet werden - im präfrontalen Kortex, der Amygdala und anderen Bereichen. Das Gewissen hat also eine biologische Basis im Gehirn.
Psychologische Entwicklung:
Kinder entwickeln ihr Gewissen durch Sozialisation, Erziehung und Erfahrungen. Zunächst orientieren sie sich an äußeren Autoritäten, später internalisieren sie moralische Prinzipien.
Philosophische und religiöse Traditionen:
Viele Kulturen sehen das Gewissen als gottgegeben oder als Teil der menschlichen Natur. Kant sprach vom "kategorischen Imperativ" als universellem moralischen Prinzip.
Soziokultureller Einfluss:
Konkrete Gewissensinhalte werden stark durch Kultur, Religion, Familie und gesellschaftliche Werte geprägt.
Das Gewissen ist also vermutlich das Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung aus Evolution, Neurobiologie, psychologischer Entwicklung und kultureller Prägung.
Re: Parricida carcerem petens #1
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 08.09.2025 um 12:21 Uhr (Zitieren)
KI-Bewertung:
Kurz gesagt: Für den Alltag ist es nützliches, aber kein notwendiges Wissen.
PS:
Was ist AIASS? (Eigenproduktion).
Man kann es im Kontext erschlleßen, h.i.w.
Re: Parricida carcerem petens #1
Patroklos schrieb am 08.09.2025 um 15:05 Uhr (Zitieren)
Um dem Thema kurz seine Grausamkeit zu nehmen:
στρουθίον οἰκιακόν, ganz unter uns und im Vertrauen folgendes.
Sind „Spätzle“ mit Spatz und Sperling sprachverwandt, und dies der Form halber?
Re: Parricida carcerem petens #1
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 09.09.2025 um 01:25 Uhr (Zitieren)
Hab neulich einen diesbezüglichen Artikel gelesen, weiß allerdings nicht mehr genau wo.
Tenor des Textes war, wenn ich mich recht entsinne, daß die Herkunft der Bezeichnung nicht zweifelsfrei zu ermitteln sei.
Ich werde mal nachforschen ... bitte um ein wenig Geduld.