Die Aufarbeitung der psychischen Schäden
lässt weiter auf sich warten.
Man hofft wohl, dass da niemand nachhakt,
obwohl sie bekannt sind und Literatur dazu gibt.
Macht Religion krank?: Die Frage nach den „ekklesiogenen Neurosen“
von Ulrike Margarethe Salome Röhl (Autor)
Christian Zwingmann
Religiosität: Die dunkle Seite – Beiträge zur empirischen Religionsforschung
Religion ist ein zutiefst ambivalentes Phänomen, das zugleich Chancen und Risiken birgt.
Der vorliegende Band nimmt – auf empirischer Grundlage – explizit die Schattenseiten von Religiosität in den Blick. Dabei wird in drei Abschnitten Religiosität als individuelle Belastung, Religiosität als zwischenmenschliche Belastung und belastende Religiosität in spezifischen Kontexten untersucht.
Re: Massengrab
βροχή schrieb am 22.09.2025 um 09:59 Uhr (Zitieren)
Massengräber wurden massenweise unter atheisticher Herrschaft angelegt (Stalin, Polpot usw.) Aber ja, Religion macht krank, wenn sie über die Menschlichkeit gestellt wird, Atheismus ist da auch nur eine Religion unter anderen.
Re: Massengrab
Patroklos schrieb am 22.09.2025 um 10:21 Uhr (Zitieren)
Eine konfessionelle Grundierung findet sich auch den ganz großen Schlächtern. Hitler trat nicht aus der kath. Kirche aus; Stalin war zunächst im Priesterseminar.
Re: Massengrab
βροχή schrieb am 22.09.2025 um 10:59 Uhr (Zitieren)
Wie war das bei Mao und Polpot?
Welche Religion hatten die nordafrikanischen Sklavenhalter - fänger und -verkäufer?
Welche Religion haben die Sinaibeduinen, die seit Jahrzehnten schwarzafrikanische Migranten einfangen, foltern und falls sie nicht genug Lösegeld von den Angehörigen bekommen dann töten? Das ist deren Lebensunterhalt.
Welche Religion hatte Tschingiskhan?
Das Phänomen massenhafter Geausamkeit ist mit Religion nicht zu erfassen, das ist zu kurz gesprungen.
1. Evolutionsbiologische Sicht
Aggression ist in der Evolution ein Vorteil gewesen:
Schutz von Territorium und Nachkommen
Zugang zu Ressourcen (Nahrung, Partner)
Schon bei Schimpansen gibt es gezielte, auch grausam wirkende Aggressionen gegen Rivalen.
Grausamkeit im engeren Sinn (bewusst Leiden zufügen) ist allerdings eher menschlich – sie hängt mit unserem großen Gehirn, Empathiefähigkeit und Vorstellungskraft zusammen.
2. Genetik
Es gibt keine „Grausamkeitsgene“.
Aber: bestimmte genetische Varianten können Aggression und Impulskontrolle beeinflussen, z. B. MAOA-Gen („Krieger-Gen“).
Solche Faktoren machen jemanden nicht automatisch grausam, sondern erhöhen nur die Wahrscheinlichkeit für aggressives Verhalten, besonders wenn ungünstige Umweltbedingungen hinzukommen (Misshandlung, Gewaltmilieu).
3. Psychologische Faktoren
Empathie: Menschen können Schmerzen anderer nachfühlen – aber diese Empathie kann abgeschaltet oder per Ideologie unterdrückt werden.
Gruppendenken: „Wir gegen die Anderen“ führt leicht zu Entmenschlichung.
Machtstrukturen: Grausamkeit wird oft im Kontext von Dominanz und Hierarchie ausgeübt.
4. Kulturelle und soziale Einflüsse
Erziehung, Vorbilder, Gesellschaftsnormen entscheiden stark, ob jemand Empathie entwickelt oder ob Aggression gefördert wird.
Systeme (z. B. totalitäre Regime) können Grausamkeit institutionalisieren und Menschen dazu bringen, Dinge zu tun, die sie allein nie tun würden.
5. Fazit
Genetik spielt eine Rolle – sie beeinflusst Temperament, Aggressionsneigung, Empathiefähigkeit.
Aber entscheidend sind Umwelt und Kultur: sie bestimmen, ob diese Anlagen friedlich oder grausam ausgelebt werden.
Grausamkeit ist also kein „Naturgesetz“, sondern entsteht im Zusammenspiel von biologischer Anlage + sozialem Kontext + individueller Entscheidung.