... bes. heutzutage, wo die Inhomogenität von Gruppen gepriesen wird.

Die Trojaner beherrschten ein ordentliches (homerisches) Griechisch und nannten einen bedeutenden Tempel der Athena ihr eigen.

In der Darstellung Homers scheint die Sache klar: "die" Trojaner bilden eine Einheit.

Wahrscheinlich hatten andere Gruppen jeweils ihre eigenen Stadtbezirke. Ist das nicht immer so. Ohne räumliche Verbindung der kleineren Homogenitäten, wäre eine größere Homogenität entstanden. Echte Inhomogenität gibt es kaum, es bilden sich mehrere kleinere Homogenitäten oder eine größere.

Das könnte man vermutlich sogar archäologisch nachweisen: Unterschiede in der Ausstattung, bei Hausgöttern o.ä.

Echte Inhomogenität gibt es kaum

Ghetto?

Ist ein Ghetto nicht eine kleinere Homogenität (Judenviertel)? Nicht immer wurde sie zwangsweise erzeugt.

Das größte Ghetto war der 1791 zaristisch verfügte Ansiedlungsrayon. Allein dort durften Juden sich ansiedeln. Sehr homogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ansiedlungsrayon?wprov=sfti1#

Es gibt auch Schwarzenghettos, Favelas haben ebenfalls eine Ghettoqualität.

Meistens entstehen sie aus wilder Ansiedlung bei geringeren Erwerbsmöglichkeiten für die Anzahl der Ankommenden. Die neuen suchen die Nähe der ähnlichen.

In Karakorum wurden Volkgruppen planmäßig in Stadtvierten (viereckig) angesiedelt, die keine Armutsghettos waren.

Ist ein Ghetto nicht eine kleinere Homogenität (Judenviertel)?

Ja, genau das ist ein Bsp.

Ich dachte auch an Chinatowns u.ä.

Ethnische, religiöse und andere Gruppen tendieren zum Zusammenleben innerhalb einer größeren Gemeinschaft.
Für Troja ergibt sich daraus freilich ein anderes Bild, als wir es bei Homer lesen.

Der Ansiedlungsrayon betrifft auch die Ukraine.

Für Troja ergibt sich daraus freilich ein anderes Bild, als wir es bei Homer lesen.

Das ist auch nur Vermutung.

Wenn der Prozentanteil nicht zu groß ist, lösen sich kleinere Volkssgruppen in größeren auf.

Bsp. Hugenotten, Ruhrpolen.

Sogar große prozentual Volksgruppen können sich auflösen.
Bsp. deutsche in den usa.

sorry tippo

...prozentual große...

Für den Fall Troja gibt es ein Argument dagegen: Um sich als eigene ethnische Gruppe aufzulösen, müssen die die Sprache der Hauptgruppe übernehmen; das dürfte aber dann nicht der Fall sein, wenn ihre ökonomische Lebensgrundlage im Handel mit der Heimat besteht. Und Troja war eine Handelsstadt. (Was ebenfalls bei Homer nicht thematisiert wird.)

Auch hierfür sind die Juden wohl ein gutes Beispiel: Ihre Handelsbeziehungen beruhten auf Kontakten zu auswärtigen Juden, mit denen sie in ihrer traditionellen Sprache kommunizierten.

die die --> sie die

Trojanisch gedacht, könnten wir überlegen, ob die Begriffe bzw Konzepte „Assimilation“ und „Akkulturation“ weiterhelfen. Die Haefssche Liste lässt an einen „melting pot“ denken.
Troja - die Bronx der Antike?

Dies nebenbei. Wiki.
Jonas Bronck (around 1600 – 1643) was a settler in the Dutch colony of New Netherland after whom the Bronx River, and by extension, the county and New York City borough of the Bronx are named.

Händler waren mehrsprachig.
Wie genau das in Troja war, weiß man nicht.

Die Fugger trieben auch Fernhandel ohne an Sprachbarrieren halt zu machen.

Gerade die Juden sind ein gutes Bsp. für Anpassung ohne Fremdkörper zu bleiben. Dazu wurden sie anschließend erst wieder gemacht, gegen ihren Willen.

Anpassung schützt vor Strafe nicht, so um 1300, als der englische wie auch der französische König die Juden vertrieben. Brutale Bereicherung.
Jüdische Auswanderer hatten im 3. Reich eine Reichsfluchtsteuer (25%) zu zahlen.

... so war das auch nicht gemeint. Es ist beides mgl. Anpassung oder Parallelwelt.

Oder so niederschmetternd:

ein Grab in den Lüften.

worst case

Ein wesentliches Zitat eines großen Gedichts, wenn ich das sagen darf.

Patroklos, das kennt doch jeder, fast.

Das sollte man nicht als „worst case“ bezeichnen.

... du meinst es könnte schlimmer kommen,
der Meinung bin ich nicht.