Tacitus, Annalen XIV 17:

Das beschriebene Ereignis hat sich im Jahre 59 u.Z. zugetragen.

Zur selben Zeit kam es, ausgehend von einem unbedeutenden Streit, zu einem entsetzlichen Blutbad zwischen den Siedlern [inter colonos] von Nuceria und Pompeii aus Anlaß eines Fechterspiels [gladiatorio spectaculo], das Livineius Regulus veranstaltete, dessen Entfernung aus dem Senat ich berichtet habe. (1)

Zuerst mit kleinstädtischem Mutwillen sich gegenseitig neckend, gingen sie zu Beschimpfungen über, griffen dann zu Steinen, zuletzt zum Schwert, wobei die Plebs von Pompeii, wo das Spiel stattfand, die Oberhand behielt. So brachte man viele von den Nucerinern durch Wunden entstellt in die Stadt, und sehr viele hatten den Tod von Kindern oder Eltern zu beklagen.

Die Entscheidung in dieser Angelegenheit übertrug der Princeps (2) dem Senat, der Senat den Konsuln (3). Und als die Sache dann wieder an die Väter (4) zurückverwiesen wurde, verbot man den Pompejanern insgesamt auf zehn Jahre den Besuch derartiger Veranstaltungen und löste die Vereinigungen [collegia] auf, die sie im Widerspruch zu den Gesetzen gegründet hatten. Livineius und wer sonst noch den Aufruhr veranlaßt hatte, wurde mit der Verbannung bestraft.

(P. Cornelius Tacitus: Annalen. Hrsg. v. Erich Heller. Darmstadt 1982, S. 648-651)

(1) in einem nicht erhaltenen Teil aus dem Buch XI
(2)Nero
(3) zur Untersuchung, während der Senat das Strafmaß festlegte
(4)Senatoren

Davon ist sogar eine bildliche Darstellung erhalten:
https://www.petersommer.com/blog/another-thing/pompeii-amphitheatre-fresco