Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 00:02 Uhr (Zitieren)
Die sibyllinischen Weissagungen III 44-61:
Die Weissagungen der Sibylle von Cumae sind seit der 2. Hälfte des 1. Jhdts. v.u.Z. im jüdischen Milieu entstanden und wurden nach 150 u.Z. durch christliche Autoren rezipiert, ergänzt und überarbeitet.
(Sibyllinische Weissagungen. Hrsg. v. Alfons Kurfeß und Jörg-Dieter Gauger. Düsseldorf/Zürich ²2002, S. 68-71)
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 07:29 Uhr (Zitieren)
Mir kommt Pompeij in den Sinn, die totale Zerstörung einer Stadt, Schwefel auch dabei.
Gab es zuvor schon ähnliche Ausbrüche, die Sybille inspirieren konnten?
Re: Die Zeit des Gerichts
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 08:41 Uhr (Zitieren)
Sibylle lebte in cumae, das ist ganz in der Nähe der phlegräischen Felder, im vulkanischen Gebiet. Vulkanismus war ihr vertraut. Einem Vulkan haben die Menschen nichts entgegen zu setzen, außer der Hoffnung, dass er heute noch nicht spuckt, sondern erst morgen. Einmal wird er aber, das sagt ihnen ihr Instinkt.
Re: Die Zeit des Gerichts
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 28.10.2025 um 08:55 Uhr (Zitieren)
νυξ, hast Du die Belege verifziert? Nach dem FAZ-Bericht, den Du dankenswerterweise zugänglich gemacht hast, könnten zwei bis drei davon frei fabuliert sein ... nach dem Vorbild "solvet saeclum in favilla teste David cum Sibylla".
Re: Die Zeit des Gerichts
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 28.10.2025 um 10:07 Uhr (Zitieren)
βροχή, das (08:41) ist unzweifelhaft, ob aber in den obigen Stellen (so sie denn [so] existieren) die Cumaeische Sibylle die Quelle ist, und nicht die von Erythrai (an der Ionischen Küste) - Augustinus als einziger gibt ein Epitheton an -, ist für mich nicht klar ersichtlich. Soweit mir bekannt, richtet sich die in der christlichen Literatur bis zum Mittelalter überlieferte Prophezeihung der Sibylle von Cuma, noch in der Sixtina, auf die Auferstehung Christi, nicht auf sein Wiedererscheinen als Weltenrichter.
Re: Die Zeit des Gerichts
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 10:50 Uhr (Zitieren)
@στρουθίον οἰκιακόν
Augustinus stellt es dahin, welche der Sibyllen
Re: Die Zeit des Gerichts
Patroklos schrieb am 28.10.2025 um 10:52 Uhr (Zitieren)
Um den Disney-Hund Pluto wie in einem Malbuch weiterzukonturieren:
Unter Plutonismus verstand/versteht man die geologische Auffassung, die Erdkruste sei vulkanisch (Zentralfeuer) entstanden. Hauptvertreter war der Schotte James Hutton (1726-1797).
Die entgegengesetzte Theorie war der Neptunismus, entwickelt von Abraham Gottlieb Werner (1749-1817),ein Sachse. Ihm zufolge entstand das Gestein aus dem Wasser (Urmeer). Man hört auch Thales und den Schöpfungsbericht heraus. Der Streit der Richtungen dauerte von 1790 und 1830. In den 1830er Jahren setze sich zunehmend der Plutonismus durch, dessen Grenzen allerdings offensichtlich sind (z.B. Salzstöcke)
Re: Die Zeit des Gerichts
Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 11:32 Uhr (Zitieren)
Mich interessiert an dem Text die Idee des Großen Gerichtes, was ja bedeutet, daß die Toten nicht unmittelbar nach ihrem Tod ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt werden, sondern warten, jahrtausendelang warten.
Wo sind all die Milliarden wartender Toten, von denen auf Erden längst kein Stäubchen mehr erhalten ist? Wo warten sie?
Man kann doch kaum sagen, daß der uns wohlbekannte Sinn des Schlafens darauf noch zutrifft.
Mir kommt das wenig durchdacht vor.
Re: Die Zeit des Gerichts
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 12:10 Uhr (Zitieren)
Mit dem Tod erlischt die Zeit als solche. Ohne Zeit kein warten. Die Ewigkeit ist etwas grundsätzlich anderes als die Zeit, sie ist keine unendlich verlängerte Zeit. Daher sagt man auch "er hat das zeitliche gesegnet", wenn jmd. gestorben ist.
Dies iræ, dies illa
Solvet sæclum in favilla
Teste David cum Sibylla
Quantus tremor est futurus
Quando iudex est venturus
Cuncta stricte discussurus
...
Hier mit Übersetzung: https://de.wikipedia.org/wiki/Dies_irae
Schauerlich und
Und so etwas wurde früher Totenmessen verwendet.
Unglaublich, was die Kirche sich alles erlauben konnte!
Wie passt das zu einem Gott der Liebe?
Der „Gott des Sokrates“ ist das innere göttliche Prinzip,
das ihn vom Unrecht abhält —
gedeutet als Gewissen, Vernunft oder göttliche Eingebung.[/quote]
Re: Die Zeit des Gerichts
Patroklos schrieb am 28.10.2025 um 15:20 Uhr (Zitieren)
Bekannt ist die Variante des refrigerium interim, die Jürgen von der Lippe als Hochwürden zum besten gibt. Hiernach warten die Seelen in einem Wartezimmer, Illustrierte lesend, bis Gott sie aufruft und mit ihnen abrechnet.
Für eher unernste Foristen:
YouTube
Hochwürden und die Abrechnung
Re: Die Zeit des Gerichts
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 15:42 Uhr (Zitieren)
Am besten lachen kann man immer noch, über etwas, das man ernst nimmt.
Ansonsten ist der Witz nur Dekoration der leeren Wand.
Re: Die Zeit des Gerichts
Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 16:00 Uhr (Zitieren)
Das, was Jürgen von der Lippe ernst nimmt, kann man besser beurteilen, wenn man die Pointe des Sketches kennt, die Patroklos uns vorenthalten hat; sie bezieht sich auf Masturbation.
Re: Die Zeit des Gerichts
Patroklos schrieb am 28.10.2025 um 16:07 Uhr (Zitieren)
Ich versuche, dezent zu sein. Gerade in fremder Rüstung.
Re: Die Zeit des Gerichts
Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 16:15 Uhr (Zitieren)
"Es läppert sich."
Re: Die Zeit des Gerichts
βροχή schrieb am 28.10.2025 um 16:58 Uhr (Zitieren)
dezent, dezent,
die Rüstung klemmt!
Re: Die Zeit des Gerichts
Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 17:07 Uhr (Zitieren)