α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Apokalypse und Goldenes Zeitalter #1 (114 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 28.10.2025 um 23:22 Uhr (Zitieren)
Die sibyllinischen Weissagungen III 489-813:

Die Weissagungen der Sibylle von Cumae sind seit der 2. Hälfte des 1. Jhdts. v.u.Z. im jüdischen Milieu entstanden und wurden nach 150 u.Z. durch christliche Autoren rezipiert, ergänzt und überarbeitet.
Kaum hatte das Gemüt den göttlichen Sang mir beendet,
da erhob sich wieder die Rede des mächtigen Gottes
mir in der Brust und hieß mich prophezeien hin über die Erde.
Weh dir, weh dem Geschlecht der phönikischen Männer und Frauen
und allen Städten am Meer, auch nicht eine einz’ge von euch wird
im gemeinsamen Lichte erscheinen am Licht unsrer Sonne,
und kein einzelner Mensch wird mehr sein noch ein Stamm,
für ihre unrechte Zunge, ihr sündiges ruchloses Leben,
das sie alle geführt, den Mund nur öffnend zur Sünde.
Und gar schlimme Worte verbreitend, des Lugs und Betrugs voll,
stellten sie hin sich im Angesicht Gottes, des mächtigen Königs,
öffneten treulos den unreinen Mund. Deshalb wird der Herrgott
furchtbar mit Schlägen sie knechten im Lande, und er wird
ein Schicksal über sie senden, das bitter ist, von Grund aus
wird er die Städte vernichten, und alle ihre Gebäude.
Weh dir, Kreta, du Schmerzensreiche, es kommt über dich ein
harter und furchtbarer Schlag; in Ewigkeit bleibt die Vernichtung.
Und das ganze Land wird sehn, wie du rauchst, und
Feuer wird dich für ewig nicht lassen, du sinkest in Asche.
Weh dir, Thrakien, der Knechtschaft Joch wird über dich kommen,
wenn die Galater einst zusammen mit Dardanos‘ Söhnen
Hellas bestürmen und endloses Unheil bringen dem Lande,
dann bezahlst du Tribut einem Fremdland, ohne zu nehmen.
Weh dir, Gog und Magog, wieviel Böses bringt dir das Schicksal
unter dem Marden- und Drangenvolk, und der Reihe nach allen
Söhnen der Karer und Lykier, sowie auch der Myser und Phryger.
Aber zahlreiche Völker der Lyder, sowie der Pamphyler
sinken in Staub, Kappadoker und Araber, ferner fremdsprach’ger
Männer Stämme, der Mauren und Äthiopier; was künd‘ ich
einzelnes Teil für Teil? Denn sämtlichen Völkern der Erde
wird der Höchste gewaltige Schicksalsschläge versetzen.
Wenn dann über die Griechen herfällt ein barbarischer Volksstamm,
wird viele Häupter erlesener Männer er richten zugrunde,
fette Schafe der Menschen wird man in Menge vernichten,
Herden von Pferden und Maultier’n sowie stark brüllender Rinder,
und die herrlichen Häuser wird man im Feuer verbrennen
rechtlos. Doch Sklavenleiber in Masse führt man in die Fremde
mit Zwang, auch Kinder und tiefgegürtete, zarte Frauen,
aus den Gemächern durch weiche Füße nach vorne fallend.
Schauen wird man, wie unter barbarischen Feinden in Fesseln
alle nur denkbare Schmach sie leiden, und keiner wird sein, der
nur ein wenig abwehret den Krieg, kein Helfer des Lebens.
Schauen wird man, wie eignen Besitzes und jeglichen Reichtums
Früchte nutzet der Feind, und ein Zittern durchzuckt ihre Knie.
Fliehen werden an hundert, doch einer vernichtet sie alle.

(Sibyllinische Weissagungen. Hrsg. v. Alfons Kurfeß und Jörg-Dieter Gauger. Düsseldorf/Zürich ²2002, S. 94-111)
Re: Apokalypse und Goldenes Zeitalter #1
Udo schrieb am 29.10.2025 um 16:08 Uhr (Zitieren)
Alfons Kurfess (* 22. Juni 1889 in Unterriffingen, Oberamt Rottweil; † 17. September 1965[1] in Hildesheim) war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor. Er ist besonders als Sallust-Forscher bekannt.

Weitere Forschungsschwerpunkte waren die römischen Dichter und die Kirchenväter. Kurfess verfasste in diesem Bereich mehrere Aufsätze sowie Artikel für Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft (RE) und für das Reallexikon für Antike und Christentum (RAC). Er schuf auch Nachdichtungen mittellateinischer liturgischer Hymnen


Jörg-Dieter Gauger (* 27. November 1947 in Lüdenscheid; † 7. Juli 2015 in Bonn[1]) war ein deutscher Althistoriker.

Jörg-Dieter Gauger studierte an der Universität Bonn. Seit dem Studium gehörte er der Sängerschaft Bardia Bonn und später auch der Sängerschaft zu St. Pauli Jena an. Er wurde nach einem Studium der Geschichtswissenschaft 1975 mit der Dissertation Beiträge zur jüdischen Apologetik. Untersuchungen zur Authentizität von Urkunden bei Flavius Josephus und im 1. Makkabäerbuch an der Universität Bonn promoviert. Er war danach langjähriger Abteilungsleiter bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, wo er seit 2003 Koordinator in der Arbeitsgruppe Gesellschaftspolitik und stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste war. Hier hat er mehr als vierzig monografische Publikationen der Stiftung mitverfasst oder herausgegeben. Daneben blieb er als Althistoriker tätig und hier als wissenschaftlicher Mitarbeiter weiterhin der Universität Bonn verbunden. Gauger habilitierte sich dort 1996 mit der Arbeit Authentizität und Methode. Untersuchungen zum historischen Wert des persisch-griechischen Herrscherbriefs in literarischer Tradition. Danach lehrte er dort zunächst als Privatdozent, dann als außerplanmäßiger Professor.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Akropolis (Athen)

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.