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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ein weltberühmter Text aus der Antike (550 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 20.04.2019 um 16:20 Uhr (Zitieren)
Unter der Herrschaft des jungen Königs, der dem Vater auf den Thron gefolgt ist, dem ruhmreichen Herrn der Kronen, der Ägypten gefestigt hat, den Göttern Wohltaten erweist, die Feinde besiegt und das Leben der Menschen wiederaufrichtete ... Die Hohenpriester, die Propheten ... und die Priester, die aus den Tempeln des Landes vor den König nach Memphis gekommen sind zu der Feier, da er die Krone des Ptolemaios, des ewig Lebenden, des von Ptah Geliebten, des erscheinenden Gottes, des Herrn der Güte [εὐχάριστος], von seinem Vater empfangen hat, alle diese Priester versammelten sich an eben diesem Tage in dem Tempel von Memphis und erklärten: Da der König Ptolemaios, der ewig Lebende ... viel Gutes zu tun pflegte für die Tempel und ihr Personal und für alle, die sich unter seiner Königsherrschaft befanden, da er ein Gott war als Sohn eines Gottes und einer Göttin wie Horus, der Sohn der Isis und des Osiris, der seinen Vater Osiris rächte, und freigebig gegen die Götter, und da er den Tempeln viel Geld und viel Le-bensmittel spendete und große Ausgaben machte, um in Ägypten wieder Ruhe zu schaffen und die Tempel herzurichten –
Und nach bestem Vermögen regierte er human, von den Steuern und Abgaben, die in Ägypten bestanden, hob er einen Teil ganz auf, die anderen senkte er, damit es dem Volke und allen andern unter seiner Regierung wohl ergehe. Und die Rückstände, die die Einwohner Ägyptens und seines übrigen Herrschaftsbereiches dem Königsschatz schuldeten und die sehr groß waren, die erließ er. Die Leute, die im Gewahrsam waren, und die, gegen die man seit langem Gerichtsverhandlungen führte, sie sprach er von allen Beschuldigungen frei.
Und weiter befahl er: Die Einnahmen der Tempel und die Spenden, die man ihnen alljährlich an Lebensmitteln und an Geld darzubringen pflegte, sowie die Anteile, die den Göttern von den Weingärten, den Gärten und den anderen Ländereien zustehen, all das sollte, soweit es den Göttern unter der Regierung seines Vaters gehörte, ihnen unverändert erhalten bleiben. Und ferner befahl er wegen der Priester, daß sie für ihre Weihe nicht mehr zahlten, als man unter der Regierung seines Vaters bis zum Jahre 1 [des Epiphanes] dafür gegeben hatte; und er befreite die Leute aus den Priesterkollegien von der Fahrt, die sie alljährlich nach Alexandria machen mußten, zudem befahl er, für die Flotte keinen zu pressen, und die Menge des Leinengewebes, das die Tempel für den Königsschatz zu geben hatten, setzte er um zwei Drittel herab. Und all das, worin man früher fahrlässig gehandelt, brachte er in die angemessene Ordnung, von dem Wunsche beseelt, daß man alle Dinge, die um der Götter willen zu tun üblich waren, in geziemender Weise durchführe ... Er erließ ferner den Tempeln die rückständigen Abgaben, die sie dem Staatsschatz bis zum achten Jahre schuldeten, was eine bedeutende Menge an Lebensmitteln und Geld ausmachte; ebenso die Zahlungen, die sie deshalb verschuldet, weil sie dem Königsschatz Leinengeweben nicht abgegeben hatten, und schließlich noch die Differenz zwischen dem Soll und den bis zu dieser Zeit geleisteten Abgaben. Ferner befreite er die Tempel von der Verpflichtung, eine Artabe Getreide je Arura Tempelland und ein Maß Wein je Arura von den Weinbergen zu geben.
Er tat viel Gutes für den Apis und Mnevis und die anderen heiligen Tiere Ägyptens, mehr als das, was die Könige vor ihm getan hatten, indem er sich um alles kümmerte, was diese Tiere anging, indem er reichlich und prächtig gab, was man für ihr Begräbnis brauchte ...
Dafür haben ihm die Götter Gesundheit, Sieg und Stärke und alles andere Gute verliehen und die Krone für ihn und seine Nachkommen bis in alle Ewigkeit ... Infolgedessen beschlossen die Priester aller Tempel des Landes: ... In jedem Tempel soll man an sichtbarer Stelle eine Statue des Königs Ptolemaios, des ewig Lebenden, des erscheinenden Gottes, des Herrn der Güte aufstellen, und sie soll den Namen des Ptolemaios tragen, des Beschützers Ägyptens, und sie soll in dem Tempel dort stehen, wo man die Bildsäule des höchsten Gottes aufstellt, und soll in den Händen die Siegeswaffen halten, wie es in Ägypten Brauch ist. Die Priester sollen diesen Statuen dreimal täglich dienen und sie in heilige Gewänder kleiden und alle anderen Zeremonien ausführen, wie es sich in diesem Lande zur feierlichen Ehrung aller anderen Götter geziemt ... Und man soll diesen Beschluß auf Säulen von hartem Stein schreiben mit heiligen Lettern, in heimischer und hellenischer Sprache, und man soll sie aufstellen in den ersten und zweiten und dritten Tempeln neben der Statue des ewig lebenden Königs.

Natürlich ist diese Inschrift nicht ihres Inhalts wegen weltberühmt, sondern aus einem anderen Grund.

Wer's spontan weiß, darf sich unter die Gebildeten rechnen.
Wer eine Suchmaschine beauftragen möchte, den kann niemand daran hindern.
Wer jedoch raten will, der sei auf den Schluß des Textes verwiesen, wo es einen Anhaltspunkt gibt.
Re: Ein weltberühmter Text aus der Antike
Γραικίσκος schrieb am 29.04.2019 um 15:39 Uhr (Zitieren)
Es handelt sich um den dreisprachigen Stein von Rosette, welcher dank der griechischen Übersetzung die Entzifferung der Hieroglyphen (und des Demotischen?) ermöglichte.
 
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