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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Eine antike Argumentation für die Kugelgestalt der Erde (709 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 12.05.2019 um 18:37 Uhr (Zitieren)
Dass sie [sc. die Erde] aber eine kugelförmige Gestalt besitzt, ist notwendig der Fall.

Aristoteles liefert zunächst ein logisches Argument und fährt dann fort:
Ferner lässt sich (die Kugelgestalt der Erde) auch aus den wahrnehmbaren Phänomenen (begründen). Andernfalls hätten die Mondfinsternisse keine solchen Trennlinien. Denn in der Tat weist (der Mond) bei seinen Formveränderungen im Laufe des Monats alle Arten von Teilungsformen auf (er wird nämlich geradlinig abgeschnitten, auf beiden Seiten gekrümmt und sichelförmig), doch während der Finsternisse hat er stets eine gekrümmte Trennlinie, und wenn er durch das Dazwischentreten der Erde verfinstert wird, dann ist es folglich das kugelförmige Profil der Erde, welches für die Form (der Trennlinie) verantwortlich ist.
Außerdem wird aus dem Anblick der Gestirne nicht nur klar, dass die Erde kugelförmig ist, sondern auch, dass ihre Größe nicht bedeutend ist. Denn wenn wir unseren Standpunkt ein wenig nach Süden oder Norden hin verlagern, dann ändert sich der Horizont merklich, so dass sich die Sterne, die sich über unserem Kopf befinden, deutlich verändern und wir nicht dieselben Sterne sehen, wenn wir uns nach Norden oder Süden begeben. Einige Gestirne lassen sich nämlich in Ägypten und auf Zypern beobachten, in den nördlichen Regionen hingegen nicht, und diejenigen Sterne, die im Norden durchgängig sichtbar sind, gehen in den genannten Ländern unter. Aus diesen Beobachtungen folgt offensichtlich nicht nur, dass die Gestalt der Erde die einer Kugel ist, sondern auch, dass es sich um eine nicht sehr große Kugel handelt; denn sonst würden die Folgen einer derart kleinen Ortsveränderung nicht so schnell sichtbar. [...]

[Aristoteles, De caelo 297a – 298a]
 
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