Γραικίσκος schrieb am 08.06.2019 um 17:39 Uhr (Zitieren)
Hyginus, De astronomia 2, 15, überliefert den folgenden Mythos:
Schon öfters habe ich mich gefragt, ob in der Antike die Götter als allwissend galten - aber wie hier die behauptete Allwissenheit und das Getäuschtwerden zusammengehen, das ist schon verblüffend.
Viele antike Mythen von Göttern ergeben unter der Prämisse der Allwissenheit gar keinen Sinn.
Re: Die Allwissenheit der Götter
Platon schrieb am 09.06.2019 um 18:49 Uhr (Zitieren)
Strenge Logik darf man von der Mythologie nicht erwarten. Der moderne Mensch fragt sich ohnehin,
wie man auf den vielen Unsinn kam, der sich in Mythen findet. Schon in der Antike wurde heftige Kritik an Mythen geübt.
Offenbar kam denen, die denken konnten, vieles absurd vor.
Doch der Weg vom Mythos zum Logos war bekanntlich lang. Endgültig aufgeräumt damit hat schließlich die Aufklärung.
vgl: Bultmanns Entmythologisierung der Bibel
Re: Die Allwissenheit der Götter
Γραικίσκος schrieb am 10.06.2019 um 16:12 Uhr (Zitieren)
Das ist richtig - in Mythen sollte man nicht sehr viel Logik erwarten. Daß ein Widerspruch aber so hart aufeinanderstößt wie ich, erlebe ich selten: innerhalb ein und desselben Satzes.
Selbst einem kindlichen Fragen hätte das auffallen müssen, meine ich. "Wieso läßt Jupiter sich täuschen, wenn er doch alles weiß, Papa?"