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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, ἐπιγαμία - φόβος (520 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 12.08.2019 um 13:39 Uhr (Zitieren)
Die Römer errichteten ihre Weltherrschaft durch die Tapferkeit ihrer Heere und brachten sie zur größten Ausdehnung durch die überaus anständige Behandlung der Unterworfenen. Und sie blieben so sehr frei von aller Grausamkeit und Rachsucht den Untergebenen gegenüber, daß man hätte glauben können, sie kämen zu ihnen nicht wie zu Feinden, sondern gleichsam zu Männern, die sich um sie verdient gemacht hätten, und zu Freunden. Denn während die Besiegten der härtesten Bestrafung als einstige Feinde gewärtig waren, ließen sich die Sieger an Mäßigung (ἐπιείκεια) von keinem anderen übertreffen. Den einen gaben sie Anteil am Bürgerrecht (πολιτεία), anderen gestanden sie das gegenseitige Recht, Ehen zu schließen (ἐπιγαμία, connubium), zu, einigen gaben sie das Recht, nach eigenen Gesetzen zu leben (ἐπιγαμία), keinem trugen sie das frühere Unrecht härter nach als nötig.
Wahrlich, dies Übermaß an Milde war der Grund, daß Könige und freie Städte und schließlich ganze Völker aus freiem Willen sich der römischen Hegemonie eilends unterstellten.
Als die Römer aber nahezu die ganze bewohnte Erde beherrschten, da begannen sie, ihre Herrschaft durch Terror (φόβος) und die Vernichtung der ansehnlichsten Städte zu si-chern; sie machten Korinth dem Erdboden gleich, rotteten die Herrscher in Makedonien aus, wie z.B. Perseus, zerstörten auch Karthago, ebenso in Spanien Numantia bis auf den Grund und hielten viele durch Angst und Schrecken darnieder.

(Diodorus Siculus: Βιβλιοθηκή XXXII 4, 4-5)
Re: ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, αὐτονομία - φόβος
Γραικίσκος schrieb am 12.08.2019 um 13:41 Uhr (Zitieren)
Die Römer errichteten ihre Weltherrschaft durch die Tapferkeit ihrer Heere und brachten sie zur größten Ausdehnung durch die überaus anständige Behandlung der Unterworfenen. Und sie blieben so sehr frei von aller Grausamkeit und Rachsucht den Untergebenen gegenüber, daß man hätte glauben können, sie kämen zu ihnen nicht wie zu Feinden, sondern gleichsam zu Männern, die sich um sie verdient gemacht hätten, und zu Freunden. Denn während die Besiegten der härtesten Bestrafung als einstige Feinde gewärtig waren, ließen sich die Sieger an Mäßigung (ἐπιείκεια) von keinem anderen übertreffen. Den einen gaben sie Anteil am Bürgerrecht (πολιτεία), anderen gestanden sie das gegenseitige Recht, Ehen zu schließen (ἐπιγαμία, connubium), zu, einigen gaben sie das Recht, nach eigenen Gesetzen zu leben (αὐτονομία), keinem trugen sie das frühere Unrecht härter nach als nötig.
Wahrlich, dies Übermaß an Milde war der Grund, daß Könige und freie Städte und schließlich ganze Völker aus freiem Willen sich der römischen Hegemonie eilends unterstellten.
Als die Römer aber nahezu die ganze bewohnte Erde beherrschten, da begannen sie, ihre Herrschaft durch Terror (φόβος) und die Vernichtung der ansehnlichsten Städte zu si-chern; sie machten Korinth dem Erdboden gleich, rotteten die Herrscher in Makedonien aus, wie z.B. Perseus, zerstörten auch Karthago, ebenso in Spanien Numantia bis auf den Grund und hielten viele durch Angst und Schrecken darnieder.

(Diodorus Siculus: Βιβλιοθηκή XXXII 4, 4-5)
Re: ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, ἐπιγαμία - φόβος
Platon schrieb am 12.08.2019 um 14:53 Uhr (Zitieren)
Seltsam ist, dass kein Grund für den Sinneswandel bei den Römern genannt wird.
Warum plötzlich Angst und Terror, wenn sich doch alle so wohlfühlen?
Ob Langeweile der Grund gewesen sein könnte oder die Suche nach dem ultimativen Kick?
Re: ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, αὐτονομία - φόβος
Γραικίσκος schrieb am 12.08.2019 um 15:13 Uhr (Zitieren)
Nein, ein Grund wird nicht genannt. Ich bin aber nichtmal sicher, ob Diodor für die ältere Zeit recht hat. Darüber denke ich noch nach.
Re: ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, ἐπιγαμία - φόβος
Platon schrieb am 12.08.2019 um 16:19 Uhr (Zitieren)
Ich dachte dabei sofort an Sallust:
Ita cum potentia avaritia sine modo modestiaque invadere, polluere et vastare omnia, nihil pensi neque sancti habere, quoad semet ipsa praecipitavit.

Dass allzu viel Macht auf Dauer meist zu nichts Gutem führt, ist eine Erfahrungstatsache, die auch heute noch Gültigkeit hat.
Trump, Putin, Kim & Co. lassen grüßen.
Re: ἐπιείκεια, πολιτεία, ἐπιγαμία, αὐτονομία - φόβος
Γραικίσκος schrieb am 12.08.2019 um 19:04 Uhr (Zitieren)
Macht korrumpiert - das ist jedenfalls die nächstliegende Erklärung.
Hybris.
 
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