Γραικίσκος schrieb am 22.08.2019 um 16:29 Uhr (Zitieren)
Überliefert ist er (= der Homo-mensura-Satz) in seiner bekanntesten Version bei Platon, Theaitetos 152a:
που: In 161c deutet Platon an, der Satz habe am Anfang der Schrift "Von der Wahrheit" des Protagoras gestanden.
Es folgt der naheliegende Einwand, daß das dann auch für den Sprecher selbst, Protagoras, und sein Prinzip gelten müsse; der Relativismus kann nicht als absolut wahr behauptet werden.
Für mich als Laien-Gräzist ist zunächst erstaunlich, daß da (sogar zweimal) bei einem Plural ("χρήματα" bzw. "τὰ ὄντα") "ἔστι(ν)" statt "εἰσι(ν)" steht.
Wird das abstrakt als "das Seiende" aufgefaßt?
In den Übersetzungen heißt es jedenfalls: "die Dinge ... sind".
Re: Der Satz des Protagoras
Γραικίσκος schrieb am 22.08.2019 um 16:43 Uhr (Zitieren)
Ich hab's: Kühner-Gerth § 364:
"Das Subjekt in der Neutralform des Plurals verbindet sich mit dem Verb im Singulare, indem die Mehrheit sächlicher Gegenstände als eine einheitliche Masse aufgefasst wurde."