Neben dem berühmten des Platon hat auch Xenophon uns ein Συμπόσιον hinterlassen, und auch in ihm geht es vornehmlich um Schönheit und Liebe. Ebenfalls ist Sokrates der Mittelpunkt des Gesprächs.

In Kap. 8 findet man seine Lobrede auf den Eros, in dieser Variante nicht so stark an der Ideenlehre Platons orientiert. Es läuft freilich auch hier darauf hinaus, daß die geistige Freundschaft über die sinnliche Liebe gestellt wird.
Und mit Abscheu wird Pausanias, der den Agathon liebte, zitiert, sogar ein Heer werde unwiderstehlich, wenn aus aus Liebenden und Geliebten bestünde (στράτευμα ἀλκιμώτατον ἂν γένοιτο ἐκ παιδικῶν τε καὶ ἐραστῶν), denn diese würden sich noch mehr als alle anderen schämen, einander im Stich zu lassen. (8, 32 f.)

An sich ein interessanter Gedanke, fänden sich nur genügend Männer, z.B. in der türkischen oder syrischen Armee, die sich auf solche Beziehungen einließen. Von der US-Armee zu schweigen.

Jedenfalls: eine Empfehlung zur Lektüre.