Γραικίσκος schrieb am 06.11.2019 um 14:54 Uhr (Zitieren)
Nachdem um 1900 herum der der damnatio memoriae verfallene Pharao Echnaton, der Begründer der ersten monotheistischen Religion, wiederentdeckt worden war, hat sein Lebenswerk auch eine - bescheidene? - literarische Deutung erfahren.
Bekannt ist sein umfänglicher Auftritt in Thomas Manns Joseph und seine Brüder. Darüber hier etwas zu sagen, heißt Eulen nach Athen bzw. Mumien nach Ägypten zu tragen.
Nennen möchte ich aber Walter Erich Schäfers (1901-1981) Trauerspiel Echnaton, das 1925 in Stuttgart veröffentlicht worden ist.
Das Drama schildert den Weg von Amenophis zu Echnaton, von der traditionellen zur revolutionären Religion.
(S. 55)
(S. 58)
S. 63 rezitiert Echnaton dann aus seinem berühmten Aton-Hymnus: "Schön bist du, Aton, Aton, strahlend am Lichtberg des Himmels" usw.
Aber es geht tragisch aus: Echnaton stirbt, und die Menge verwüstet die neuen Tempel.
(S. 96)
Ei, Schäfers Echnaton riecht nach Nietzsche.
Kennt jemand weitere literarische Verarbeitungen des Stoffes?