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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Nicht geboren zu sein #5 (409 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 14.11.2019 um 00:39 Uhr (Zitieren)
Aristoteles schreibt es so:
Außerdem siehst du ja, dass in aller Munde ein vielzitiertes Wort seit langem umläuft. – Was für eines? fragt er. Und jener fuhr fort, dass nicht geboren zu sein das Beste von allem, gestorben zu sein aber besser als zu leben sei. Und vielen ist dies so von der Gottheit bezeugt worden. Das sagt man auch von jenem Midas, als er nach der Jagd, bei der er den Silen gefangen hatte, ausforschte und sich erkundigte, was wohl das Beste für die Menschen und was das Wünschenswerteste von allem sei. Da habe er (der Silen) zunächst nichts sagen wollen, sondern habe hartnäckig geschwiegen. Nachdem er aber durch Anwendung von allerlei Mitteln mit Mühe dazu gebracht worden sei, zu ihm etwas zu sagen, da habe er, auf diese Weise gezwungen, gesagt: Als einer mühegeplagten Gottheit und einer widrigen Tyche dem Wechsel des Tages ausgesetzter Sprössling, - was zwingt ihr mich auszusprechen, was ihr besser nicht wissen solltet? Denn in Unkenntnis der eigenen Übel ist das Leben am wenigsten betrüblich. Den Menschen ist es ja ganz und gar unmöglich, dass ihnen das Allerbeste geschieht oder dass sie Anteil haben an der Natur des Besten. Denn am besten ist es für alle Frauen und Männer, nicht geboren zu sein. Das danach Kommende und das erste für Menschen Erreichbare ist es, wann man geboren ist, so schnell wie möglich zu sterben.

[i](Aristoteles: Fragmente zu Philosophie, Rhetorik, Poetik, Dichtung; Teil 1. Herausgegeben von Hellmut Flashar, Uwe Dubielzig und Barbara Breitenberger. Darmstadt 2006, S. 44 f.)[/]
 
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