Eine überraschende Aussage bei Philostratos (366 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 12.02.2020 um 13:52 Uhr (Zitieren)
Im Gymnasticus (ΠΕΡΙ ΓΥΜΝΑΣΤΙΚΗΣ) des Philostratos finden sich u.a Angaben zu den physischen Voraussetzungen, welche die Athleten der verschiedenen Disziplinen erfüllen müssen.
Über den Fünfkämpfer heißt es Kap. 31:
Ich hätte nicht gedacht, daß mich bei paradoxen Aussagen noch etwas überraschen kann, denn gewöhnlich stehen sie in einem bestimmten Kontext oder haben eine bestimmte Intention.
Aber wie das hier steht, mitten in den trockenen, witzfreien Angaben eines antiken Gymnastik-Handbuches!
Der Herausgeber Julius Jüthner schreibt:
"Die Antithese wird als Widerspruch empfunden [wie wahr!], den ..." Jetzt folgt ein Bericht über die Versuche von Philologen, die Textüberlieferung dieser Stelle zu 'heilen'. Jüthner lehnt sie ab und plädiert für (a) den Sinn allseitiger Ausbildung im Hinblick auf die unterschiedlichen Herausforderungen für einen Fünfkämpfer und (b) den Nebensinn eines sophistischen Wortspiels.
In dieser Form, nämlich ohne entschuldigenden Zusatz, wäre (b) freilich singulär im Text, wie Jüthner zugibt.
Re: Eine überraschende Aussage bei Philostratos
Γραικύλος schrieb am 12.02.2020 um 14:47 Uhr (Zitieren)
Mein Verständnis geht jetzt dahin:
Der Fünfkampf (Penthatlon) bestand aus Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Lauf und Ringkampf.
Der Springer und Läufer sollte eher leicht als schwer, der Ringer eher schwer als leicht sein.
Re: Eine überraschende Aussage bei Philostratos
Γραικύλος schrieb am 12.02.2020 um 16:36 Uhr (Zitieren)
Penthatlon --> Pentathlon
Re: Eine überraschende Aussage bei Philostratos
Γραικύλος schrieb am 12.02.2020 um 17:37 Uhr (Zitieren)
Schwer zu erfüllen für eine Person - das macht das Paradox aus. Das kann Philostratos eigentlich nicht entgangen sein.