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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Orestie in Frankfurt (388 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 24.02.2020 um 19:12 Uhr (Zitieren)
Das Schauspielhaus Frankfurt führt die "Orestie" des Aischylos auf.
Wofür Peter Stein in Berlin einst neun Stunden benötigte (was ich gesehen habe und nie vergessen werde!), das schafft man jetzt in dreieinhalb. Gestrichen ist komplett der Chor, der bei Aischylos zwei Drittel des Textes spricht. Neu hinzugekommen sind Puppen als 'Partner' der Schauspieler, einschließlich der Erinyen.
Die Frage nach Schuld und Gerechtigkeit wird - laut Besprechung in der FAZ - am Ende unter Verzicht auf die Wandlung der Erinyen in die Eumeniden durch einen "matten Rückblick aus dem Abstand von Jahrmillionen auf eine erloschene Erde und eine untergegangene Menschheit", also kulturpessimistisch, 'gelöst'.
Re: Die Orestie in Frankfurt
filix schrieb am 24.02.2020 um 22:05 Uhr (Zitieren)
Bei den jüngeren Inszenierungen, die ich gesehen habe (zuletzt jene von Ersan Mondtag), hatten die Regisseure gleichfalls wenig Lust, dass Narrativ des Übergangs von Rache zu Recht im Sinne eines zivilisatorischen Fortschritt zu bedienen, sie schwelgten lieber in den zusammengeschnittenen blutigen Szenerien und der Ausgestaltung der Traumata der Protagonisten der ersten beiden Teile. Dass die Welt ein großes Schlachthaus ist, das weder Weltgericht noch (internationale) Gerichtshöfe befrieden können, scheint als Grunderfahrung sich mit einem grundsätzlichen wachsenden Misstrauen gegenüber Rechtsstaat und Justiz selbst dort, wo die noch einigermaßen funktionieren, zu verbinden: "Umfrage-Schock: 45 Prozent der Deutschen misstrauen der Justiz."
Re: Die Orestie in Frankfurt
Gast schrieb am 25.02.2020 um 09:07 Uhr (Zitieren)
45 Prozent der Deutschen misstrauen der Justiz."

Kein Wunder. Man hört ständig, dass sie völlig
überfordert ist.
Soviele Planstellen, wie nötig wären, kann man
gar nicht schaffen, geschweige denn besetzen.

Die animalische Grausamkeit als Erbe der Evolution wird uns immer begleiten.
Sie war wohl im Kampf ums Überleben zu wichtig, als dass sie via Selektion
und Mutation hätte verschwinden können.
 
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