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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Christ Orosius über den Heiden Julian (432 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 26.02.2020 um 01:35 Uhr (Zitieren)
In seinen Septem libri historiarum adversus paganos (VII 30) schreibt Paulus Orosius:
Vom Jahre 1116 von Gründung der Stadt an (363 n. Chr.) hatte Julianus, der schon eine Weile Caesar war, danach aber als 36. seit Augustus das Kaisertum erreichte, die Fülle der Herrschaft ein Jahr und acht Monate allein inne. Da er die christliche Religion eher mit Ränken als mit Gewalt verfolgte, trachtete er danach, mehr auf Ehrenämter zu setzen als mit Foltern zu erzwingen, daß der Glaube an Christus geleugnet und die Verehrung der Götzenbilder aufrechterhalten würde. Dennoch ordnete er in einem rücksichtslosen Edikt an, daß kein Christ Professor für die Unterweisung in den Geisteswissenschaften sein sollte. Wie wir von unseren Vorfahren erfahren haben, wollten aber dennoch überall fast alle, die die Bestimmungen des Gesetzes anerkannten, lieber ihr Amt als ihren Glauben verlassen. Julianus aber, der den Krieg gegen die Parther vorbereitete, gelobte, als er die von allen Seiten zusammengezogenen römischen Streitkräfte mit sich zum vorherbestimmten Verderben zerrte, das Blut der Christen seinen Göttern; er war willens, die Kirchen offen zu verfolgen, wenn er es ver-mocht hätte, den Sieg zu erlangen. Er befahl nämlich, auch ein Amphitheater in Jerusalem zu erbauen, um in ihm, nach seiner Rückkehr von den Parthern, Bischöfe, Mönche und alle Frommen dieses Ortes künstlich sogar noch wütender gemachten wilden Tieren vorzuwerfen und beim Zerreißen zuzuschauen.
Nachdem er von Ktesiphon aufgebrochen war, wurde er durch die List eines Überläufers in eine Wüste geführt. Als das durch den außerordentlichen Durst, die Hitze der Sonne und dazu die Drangsal der Sandmassen erschöpfte Heer am Zugrundegehen war, starb der durch die so außerordentlich gefährliche Entwicklung beunruhigte Kaiser, als er in der Weite der Wüste zu sorglos umherstreifte, von einem entgegenkommenden feindlichen Reiter durch einen Wurfspieß getroffen. So machte der barmherzige Gott die gottlosen Pläne durch den Tod des Gottlosen zunichte.

(Orosius: Die antike Weltgeschichte in christlicher Sicht. 2 Bde., herausgegeben von Adolf Lippold. Zürich/München 1985; Bd. II, S. 194 f.)
 
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